Angesichts der immer schneller steigenden Gas- und Strompreise geraten immer mehr Handwerksbetriebe in existenzbedrohende Schwierigkeiten.
Dazu erklärt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold:
„Uns erreichen jeden Tag neue Hilferufe von Betrieben mit teils jahrzehntelanger Tradition, die ihre enormen Energierechnungen nicht mehr bezahlen können oder keine neuen Versorgungsverträge mehr erhalten. Sie stehen deshalb oft kurz vor einer Einstellung der Produktion oder mussten sich sogar schon zur Betriebsschließung entschließen. Das sind viele tausend Arbeitsplätze, die gefährdet sind, wenn nicht umgehend Hilfsprogramme aufgelegt werden. Hier geht es teilweise nur noch um Tage, nicht um Wochen oder sogar Monate. Leider haben wir nicht den Eindruck, dass die Politik diesen Zeitdruck erkannt hat und mit der nötigen Dringlichkeit handelt. Sich darauf zu verlassen, dass das Handwerk auch diese Lage wieder aus eigener Kraft wuppt, wäre mehr als fahrlässig.
Das dritte Entlastungspaket mit seinen nur mittel- oder langfristig wirksamen Maßnahmen hilft den Handwerksbetrieben nicht weiter. Sie brauchen Härtefallhilfen, wie es sie bereits zu Anfang der Corona-Pandemie gab. Zusätzlich ist eine Energiepreisbremse notwendig, die den Anstieg der Kosten deutlich abbremst.
Da die Bundesregierung hier nicht zügig genug agiert, muss eben die Landesregierung über den Bundesrat dafür sorgen, dass die nötigen Hilfen schnell auf den Weg gebracht werden und direkt bei den Handwerksbetrieben ankommen. Für die Betroffenen zählt hier jeder Tag.“
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.