(zg) Das baden-württembergische Handwerk sieht die Mehrheit im Wirtschaftsausschuss des Bundesrates zum baden-württembergischen Antrag zur EU-Strukturpolitik als erstes positives Zeichen. „Es ist gut, wenn sich Baden-Württemberg stark in diese Diskussionen einbringt“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Das Handwerk mahnt vor allem Bürokratieabbau an.
Auch in Zukunft müssen EU-Mittel in wirtschaftsstarke Regionen wie Baden-Württemberg fließen. Diese Regionen müssen in ihrer Rolle als Lokomotiven gestärkt werden, damit sie ihre Zugkraft zugunsten weniger entwickelter Räume innerhalb der EU weiter entfalten können. Zudem stehen auch sie vor erheblichen strukturellen Herausforderungen, beispielsweise in Bezug auf Migration, Fachkräftemangel oder Digitalisierung, vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen.
Ein besonderes Anliegen des Handwerks ist der Abbau von Bürokratie. Hierzu fordert das Handwerk deutliche Verbesserungen ein. In der derzeit laufenden Förderperiode werden im Land viele Programme mit europäischen Mitteln kofinanziert, die einen hohen Nutzwert für die Handwerksbetriebe haben. Beispiele sind das Coachingprogramm für KMU, das Fachkursprogramm oder die EXi-Gründungsgutscheine. Allerdings hat die Komplexität der Antragstellung im Vergleich zur Vorperiode nochmals zugenommen. Mehrseitige Formulare mit immensen Auskunftspflichten sind Unternehmern und Gründern, die eine Förderung beantragen, schon heute kaum zu vermitteln. Die EU-Kommission muss wieder auf ein rechtes Maß zurückfinden.