(zg) Ein starkes Privatkundengeschäft hat dem baden-württembergischen Handwerk ein gutes Jahresschlussquartal beschert. „Insbesondere Nahrungsmittel- und Gesundheitsgewerbe haben ein gutes Weihnachtsgeschäft hinter sich“, teilte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle mit. Für das laufende Jahr überwiegt eine optimistische Grundhaltung.
Rund 60 Prozent von 1.500 befragten Betrieben waren mit dem Schlussquartal zufrieden, nur rund jeder elfte war unzufrieden. Das ergab die Quartalsumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT). Dabei schätzten die Bau- und Ausbauhandwerker ihre allgemeine Lage am besten ein. Hier brummte insbesondere das Privatkundengeschäft mit Sanierungen und Modernisierungen. 57 Prozent der befragten Betriebe benannten diesen Bereich mittlerweile auch als ihren Umsatzschwerpunkt. Positiv hoben sich außerdem die Nahrungsmittel- und Gesundheitshandwerke ab. Vor allem letztere konnten ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr steigern: Rund 47 Prozent dieser Betriebe meldeten gestiegene Umsätze, mehr als noch vor einem Jahr (44%). Gleichzeitig nahm der Anteil der weniger erfolgreichen Unternehmen von 21 auf 16 Prozent ab. Grund war wohl ein noch besseres Weihnachtsgeschäft als vor einem Jahr. Möhrle: „Die privaten Kunden hatten Geld in der Tasche und wollten sich zum Fest auch etwas gönnen.“ Im Durchschnitt aller Betriebe war jedoch die Umsatzentwicklung etwas gedämpfter: Gut jeder dritte berichtete von gestiegenen Umsätzen (Vorjahresquartal: 41%). Dafür mussten 16 Prozent der Befragten Umsatzrückgänge in Kauf nehmen (Vorjahresquartal 14%). Ebenso waren die Auftragsbestände im vierten Quartal mit 7,4 Wochen etwas rückläufig (Vorjahr: 7,9 Wochen). Dennoch erfreulich ist, dass der Anteil besonders schwach ausgelasteter Betriebe seit 2009 kontinuierlich rückläufig war. Im vergangenen Quartal waren gerade noch ungefähr zehn Prozent der Betriebe derart wenig ausgelastet.
Für das nun angelaufene Jahr überwiegt ebenso eine optimistische Grundhaltung: Rund sechzig Prozent der Betriebe erwarten ein gutes erstes Quartal mit Umsätzen und Auftragseingängen auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt geht das baden-württembergische Handwerk von einer Umsatzsteigerung von 1,5 Prozent bei konstanter Beschäftigtenzahl aus.
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Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.