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Handwerk startet mit Schwung ins neue Ausbildungsjahr

4. September 2017 | Das Neueste, Gewerbe

(zg) Zum vierten Mal in Folge verzeichneten die Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg mehr Auszubildende als im Vorjahr. Bis zum 31. Juli hatten 13.429 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet, dies entspricht einem Plus von drei Prozent. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) geht davon aus, dass insgesamt rund 20.000 Jugendliche eine duale Ausbildung im Handwerk beginnen werden. Insgesamt bilden die Betriebe im Land derzeit knapp 50.000 Jugendliche aus.

Mit einer Ausbildungsquote von aktuell 6,1 Prozent beteiligen sich die Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg im Branchenvergleich überdurchschnittlich an der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold wies darauf hin, dass dies auch für die Integration von Geflüchteten gelte. Er geht davon aus, dass sich im neuen Ausbildungsjahr insgesamt 1.300 Personen aus den acht Hauptherkunftsländern und Gambia in einer handwerklichen Ausbildung befinden.

Trotz der guten Zahlen macht sich Reichhold Sorgen um die duale Ausbildung: Immer mehr Auszubildende lassen die für eine erfolgreiche Ausbildung nötigen Mathematik- und Deutschkenntnisse vermissen. „Die schlechten Ergebnisse der IQB-Studie machen sich auch in der Handwerksausbildung bemerkbar“. Reichhold begrüßt zwar das angekündigte Qualitätskonzept der Kultusministerin, mahnt aber auch Sofortmaßnahmen an: „Ein Ausbildungsbetrieb muss davon ausgehen können, dass Schulabsolventen über benötigte Kompetenzen verfügen. Leider gibt die Schule, im Gegensatz zu einem Handwerksbetrieb, auf ihre Leistung jedoch keine Gewähr“.

Mehr Rückhalt erwartet sich das Handwerk bei der Ausbildung von Geflüchteten. Viele Ausbildungsbetriebe beklagen die ausufernde Bürokratie und die unklaren Aussagen der Behörden. Aus Sicht der Betriebe hat das Integrationsgesetz nicht die versprochene Rechtsicherheit gebracht. Ohne diese sei jedoch zu befürchten, dass die Bereitschaft zur Ausbildung von Geflüchteten nachlässt. „Es braucht eine klare Ansage: Wer in Ausbildung ist, wird nicht abgeschoben“, so Reichhold.

Anzeige SwopperQuelle: Eva Hauser

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