(zg) „Die Handwerker im Land sind nach wie vor bester Stimmung“, freut sich Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. 75 Prozent der Betriebe bewerteten ihre Geschäftslage im dritten Quartal 2017 als gut, nur vier Prozent als schlecht. Die übrigen 21 Prozent waren unentschieden. Vor einem Jahr hatten 70 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut bezeichnet.
Das ergab die Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages unter 1.500 Betrieben im Land. In allen sieben Handwerksgruppen war die Stimmung mehrheitlich gut. Die Baukonjunktur brummt weiterhin auf sehr hohem Niveau: An die Spitze setzte sich erneut das Bauhauptgewerbe mit 84 Prozent der Betriebe, die ihre Lage als gut bewerteten. Nahezu gleichauf lag das Ausbaugewerbe mit 83 Prozent „gut“-Bewertungen. Auf dem dritten Platz lagen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, wozu vor allem die Zulieferer für die Industrie gehören. Mit einem Anteil von 77 Prozent positiver Bewertungen hat diese Gruppe im Vorjahresvergleich den größten Sprung nach vorne gemacht (VJQ: 63%). Das Anziehen der Industriekonjunktur kommt nun auch im Handwerk an. Mit einigem Abstand, aber dennoch guten Einschätzungen folgten das private Dienstleistungshandwerk (64% gut-Bewertungen) und das Kfz-Gewerbe (63% gut-Bewertungen), das jedoch im Vorjahresvergleich sieben Prozentpunkte verlor. Reichhold: „Die Unsicherheit um den Diesel und die drohenden Fahrverbote sind nun in den Autohäusern und Werkstätten angekommen.“ Das wenig konjunktursensible Nahrungsmittelhandwerk und das Gesundheitshandwerk lagen mit 60 Prozent beziehungsweise 57 Prozent positiver Bewertungen am Schluss.
Mehr als die Hälfte (54%) der Befragten erwarteten im Vergleich zum Vorquartal eine stabile Umsatzentwicklung. Zwar fiel der Anteil der Betriebe mit gestiegenen Umsätzen binnen Jahresfrist von 36 auf 30 Prozent, was dem Optimismus für das Schlussquartal aber keinen Abbruch tat. 78 Prozent der Betriebe gehen von einen guten Geschäftsverlauf aus, nur drei Prozent erwarten ein schlechtes viertes Quartal (VJQ: 74 % gut, 5% schlecht). Die leichte Steigerung bei den Auftragseingängen im dritten Quartal und die weiter hohe Betriebsauslastung unterstreichen die positiven Einschätzungen der Betriebsinhaber. Zudem war die Einstellungsbereitschaft bei den Betrieben weiterhin hoch. Insgesamt erwartet das baden-württembergische Handwerk für das gesamte Jahr 2017 eine Umsatzsteigerung auf 95 Milliarden Euro (+ 2,5 %) bei einem leichten Anstieg der tätigen Personen.