(zg) Die baden-württembergischen Handwerksbetriebe haben das Jahr 2019 erfolgreich abgeschlossen. Für das Jahr 2020 stehen die Zeichen auf Konstanz. 65 Prozent der Betriebsinhaber gehen davon aus, dass sich ihre wirtschaftliche Lage zum Jahresbeginn im Vergleich zum 4. Quartal 2019 nicht ändern wird. Dies geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) hervor.
„Die wichtigste Nachricht: Unseren Betrieben ging es zum Ende des Jahres 2019 gut. Und spricht alles dafür, dass das zunächst so bleibt. Umsatz und Auftragslage liegen weiter auf hohem Niveau. Das Handwerk wird im Großen und Ganzen auch Anfang 2020 der schwierigen Konjunkturlage trotzen können. Langfristig hängt jedoch viel davon ab, wie sich die wirtschaftliche Lage in Baden-Württemberg insgesamt entwickeln wird“, so BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel.
65 Prozent der Betriebsinhaber gehen zu Jahresbeginn im Vergleich zum Vorquartal von einer gleichbleibenden wirtschaftlichen Lage aus. Während 18 Prozent mit einer Verbesserung rechnen, erwarten 17 Prozent eine Verschlechterung. Vor einem Jahr lautete die Prognose ähnlich. Grund für den Optimismus ist die weiterhin gute Auftragslage. Im Bauhauptgewerbe sind die Betriebe durch bestehende Aufträge im Schnitt für 15 Wochen ausgelastet, eine Woche länger als noch im Vorjahr. Auch die zuliefernden Handwerke für den gewerblichen Bedarf geben sich noch leicht optimistisch. Obwohl die Auslastung seit drei Quartalen rückläufig ist, liegt sie mit 83 Prozent immer noch im grünen Bereich. Allerdings sprechen in dieser Gruppe mehr Betriebe (33%) von Auftragsrückgängen als von Auftragszuwächsen (24%). Hier dürfte der konjunkturelle Gegenwind weiterhin spürbar bleiben. Vogel: „Für das Gesamthandwerk im Land rechnen wir nach derzeitigem Stand auch in 2020 mit einem Umsatzplus in Höhe von zwei Prozent sowie einem leichten Beschäftigungsanstieg von 0,5 Prozent.“
Zum Vergleich: Für 2019 erwarten die Betriebe drei Prozent Umsatzwachstum und ebenfalls 0,5 Prozent Beschäftigungszuwachs. Das 4. Quartal 2019 wurde etwas verhaltener als ein Jahr zuvor bewertet. So sagten rund 75 Prozent der Handwerker, dass ihre Lage „gut“ sei (VJQ: 78 %). Rund sechs Prozent hingegen bewerten ihre Lage als schlecht (VJQ: 6 %). Die Entwicklungen in den Branchen, die seit Sommer sichtbar waren, setzten sich fort: Während das hohe Bauaufkommen und der wachsende Konsum die Handwerkskonjunktur tragen, spüren die industrienahen Gewerke die rückläufige Nachfrage.
BWHT-Konjunkturbericht 4. Quartal 2019: https://www.handwerk-bw.de/fileadmin/media/bwht-konjunkturberichte/bwht-konjunkturbericht-2019-q4.pdf
Quelle: Marion Buchheit