(zg) „Grundsätzlich bringt uns jede neue Gemeinschaftsschule dem Ziel einer neuen Schul- und Lernkultur im Land ein Stück näher“, kommentierte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle die heute (10.02.) vorgestellten neuen Gemeinschaftsschulen. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT), der seit Jahren zu den Befürwortern eines längeren gemeinsamen Lernens gehört, bleibe aber bei seiner Kritik des überstürzten Vorgehens der Landesregierung. Der Abschluss der regionalen Schulentwicklung müsse Vorrang haben vor weiteren Bewilligungen.
„Die Genehmigung neuer Gemeinschaftsschulen darf nicht dazu missbraucht werden, vor Ort Fakten zu schaffen und einzelne Schulen der regionalen Schulentwicklung zu entziehen“, mahnte Möhrle. Erfreulich sei jedoch, dass die neue Schulform vor Ort zunehmend aus allen politischen Lagern Unterstützung erhalte. Damit verbunden ist für Möhrle die Hoffnung auf eine Versachlichung der schulpolitischen Debatte im Land. Er wiederholte die Forderung nach einem Schulfrieden, zu dem alle Landtagsfraktionen bereit sein sollten. Nach Ansicht des Handwerks müssen sich alle Schularten auf zunehmend heterogenere Schulklassen einstellen, längeres gemeinsames Lernen und eine stärkere individuelle Förderung seien das Mittel der Wahl. Viele Schulen hätten dies auch schon erkannt und wären somit einen guten Schritt weiter als die Politik. Besonders positiv bewertete Möhrle die steigende der Zahl der Realschulen unter den Antragstellern: „Sie mit im Boot zu haben ist wichtig, denn eine gute Durchmischung der Klassen mit Kindern aller Leistungsstufen ist Voraussetzung für das Gelingen.“
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.