Die Gesellschafter der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH haben Hans-Dieter Flick mit Wirkung zum 1. Juli 2017 zum Geschäftsführer bestellt. Damit bildet der 52 Jahre alte gebürtige Heidelberger gemeinsam mit Dr. Peter Görlich und Frank Briel das Führungstrio beim Fußball-Bundesligisten.
„Ich freue mich sehr nach einem erfolgreichen Jahrzehnt beim DFB nun in verantwortlicher Position in der Fußball-Bundesliga arbeiten zu können“, sagt Flick, der zwischen 1985 und 1993 für den FC Bayern München (104 Partien) und den 1. FC Köln (44) in Deutschlands Eliteliga spielte, ehe er im Alter von 28 Jahren seine aktive Karriere wegen einer Knieverletzung beenden musste.
Die Voraussetzungen bei der TSG Hoffenheim sieht der neue Geschäftsführer Sport „auf allen Ebenen als herausragend“ an. Die personelle Besetzung der künftig in seiner Verantwortung liegenden Profi- sowie Nachwuchsabteilung der TSG „setzt ebenso wie die Infrastruktur Maßstäbe, die weit über die Bundesliga hinausreichen“. Flick sieht es als eine seiner Hauptaufgaben an, „diese in den vergangenen Jahren aufgebaute Kompetenz gemeinsam mit den Direktoren Alexander Rosen und Dirk Mack weiter zu entwickeln und zu stärken. Vor dem Hintergrund der Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb kann ich zudem nun auch meine internationale Erfahrung mit einbringen“.
Nicht zuletzt durch ihre Innovationskraft ist die TSG für Flick „eine der ersten Adressen im deutschen Fußball. Alleine der ganzheitliche Ansatz und die Kooperation zum Beispiel mit Anpfiff ins Leben verleihen der TSG hierzulande eine Ausnahmestellung“. Diese Grundlage gelte es zu nutzen, um den zuletzt eingeschlagenen Weg, in der eigenen Akademie ausgebildete Spieler in den Profi-Kader zu integrieren, konsequent weiterzugehen. „In Trainer Julian Nagelsmann und Direktor Profisport Alexander Rosen habe ich die besten Partner an meiner Seite, die man sich nur wünschen kann. Die jüngste Entwicklung der TSG ist ganz eng mit Julian und Alex verbunden“, freut sich Flick auf die gemeinsame Arbeit. „Das durch die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb komplettierte Gesamtpaket hat es mir leichtgemacht, mich für die TSG zu entscheiden“, sagt Flick, dem Anfragen mehrerer Bundesligisten vorlagen.
„Spezialisierung und Vernetzung sind gerade im modernen Fußball treibende Aspekte“, sagt Dr. Peter Görlich. „Die Fülle der Aufgaben innerhalb der Geschäftsführung ist allein in den vergangenen eineinhalb Jahren enorm gewachsen, und in den nächsten Monaten warten weitere große Herausforderungen auf uns“, ergänzt Görlich, der sich neben Innovation, Sponsoring und Marketing künftig auch um die immer wichtiger werdenden Felder Internationalisierung und Digitalisierung kümmern wird. Darüber hinaus arbeitet die TSG derzeit an einem umfassenden Konzept zum gesellschaftlichen Engagement (CSR), das in den nächsten Jahren noch einmal deutlich ausgeweitet werden wird. Dazu zählt unter anderem auch die komplette Neuausrichtung der Kinder- und Jugendwelt.
Frank Briel, seit vielen Jahren der Herr über Finanzen, Organisation und IT bei der TSG, wird in den nächsten Monaten auch den Bau des neuen „Research-Labs“ auf dem Gelände des Trainings- und Geschäftsstellenzentrums in Zuzenhausen organisieren. Auf rund 600 Quadratmeter werden in dem Neubau eine erweiterte Leistungsdiagnostik und ein so genannter Digital Boardroom ebenso Platz finden wie die achtzehn99 Reha GmbH.
„Hansi Flick ist einer der profiliertesten Experten im deutschen Fußball. Dass wir ihn für uns gewinnen konnten, erfüllt mich mit großer Freude. Er verstärkt das TSG-Führungsteam durch seine Erfahrung sowie seine Kontakte auf ideale Weise“, sagt Gesellschafter Dietmar Hopp, dessen Kontakt zu Flick nie abgerissen war. „Ich bin überzeugt davon, dass ich aufgrund meiner vielfältigen Erfahrungen diese spannende, vielschichtige und zukunftsorientierte Aufgabe nicht nur ausfüllen, sondern auch mit neuen Impulsen entwickeln kann“, sagt Flick, dessen „Akkus nun wieder voll sind“. Eine Aussage die neben Dietmar Hopp auch Vereinschef Peter Hofmann freut: „Hansi steht für den Hoffenheimer Weg, ist durch seine Vergangenheit im Klub und dadurch, dass er in dieser Region lebt, mit den Strukturen hier bestens vertraut.“
Hans-Dieter Flick stand zehn Jahre lang in Diensten des Deutschen Fußball-Bund (DFB). Zuletzt bekleidete er dort den Posten des Sportdirektors. Schwerpunkt seiner Arbeit war dabei die Eliteförderung unter Einbeziehung aller verfügbaren sportfachlichen und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dazu zählten neben dem Scouting auch die Leistungsdiagnostik und Videoanalyse.
Vor seiner Tätigkeit als Sportdirektor war er acht Jahre lang Co-Trainer der Nationalmannschaft mit der er 2014 in Brasilien Weltmeister wurde. Ehe er an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw arbeitete, trainierte Flick seinen Heimatklub FC Victoria Bammental (1996 bis 2000) und war unter Giovanni Trapattoni Mitglied im Trainerstab des österreichischen Erstligisten Red Bull Salzburg (2006). Seine ersten großen Erfolge als Coach feierte er aber mit der TSG Hoffenheim, die er von 2000 bis 2005 trainierte. Gleich in seinem ersten Jahr als TSG-Trainer schaffte er mit dem Oberliganeuling den allenthalben als Sensation gewerteten Aufstieg in die Regionalliga. Nicht weniger überraschend war 2003 der spektakuläre 3:2-Erfolg gegen Bayer Leverkusen, mit dem der damalige Regionalligist TSG Hoffenheim ins Viertelfinale des DFB-Pokal einzog. Nun kehrt Flick als Geschäftsführer Sport zur TSG zurück.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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