(zg) Heute zeigt die Badische Landesbühne in der Stadthalle in Sinsheim Lessings beliebtestes Lustspiel „Minna von Barnhelm“, das dieser 1763 schrieb.
Das Deutsche Reich am Ende des Siebenjährigen Krieges: Dem Major von Tellheim geht es gar nicht gut. Völlig verarmt und wegen Bestechlichkeit, Betrug und Feindbegünstigung angeklagt, sitzt er zusammen mit seinem vorlauten Diener Just in einem Berliner Wirtshaus und schlägt die Zeit tot. Der König von Preußen hatte ihn beauftragt, hohe Kontributionszahlungen in Sachsen einzutreiben. Um das Land vor dem Ruin zu bewahren, streckte er die Summe vor – für einen hohen Preis. In dieser Misere macht er sich selbst zusätzlich das Leben schwer: Sein Ehrgefühl verbietet ihm, seine Verlobte Minna von Barnhelm zu heiraten, obwohl die beiden sich lieben. Minna, die ihm nachgereist ist, ist fassungslos vor so viel Sturheit. Sie beschließt, Tellheim für seinen übertriebenen Ehrbegriff eine Lektion zu erteilen.
Lessing hielt selbst sehr viel von seinem Lustspiel: „Wenn es nicht besser, als alle meine bisherigen dramatischen Stücke wird, so bin ich fest entschlossen, mich mit dem Theater gar nicht mehr abzugeben.“ Und nach wie vor hat Minna von Barnhelm nichts an Aktualität eingebüßt. Gerade in Zeiten von staatlichem und privatem Bankrott stellt sich die Frage nach alternativen Werten, die Halt bieten – und nach der Verlässlichkeit der Liebe.
Inszenierung: Arne Retzlaff
Ausstattung: Dietmar Teßmann
Mit: Sandra Pohl, Juliane Schwabe; Philip Badi Blom, Hannes Höchsmann, Stefan Holm, Andreas Krüger, Ole Xylander
Heute 19.30 Uhr Sinsheim, Stadthalle
Vor der Vorstellung findet um 19.00 Uhr eine Einführung in die Produktion statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Quelle: Badische Landesbühne