(zg) Die EEG-Umlage steigt auf Rekordniveau. Angesichts der heute verkündeten Erhöhung übt der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) harsche Kritik: „Leider haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet und weiterhin sind es die kleinen und mittleren Betriebe, die übermäßig belastet sind“, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Wegen der unfairen Ausgleichsregelung würden Handwerksbetriebe im Vergleich zur Industrie stärker belastet, erklärte Reichhold. Die frühere Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Gabriel, die Kostendynamik der Energiewende durchbrechen zu wollen, sei eine leere Versprechung geblieben. Er bezweifle zudem, meinte Reichhold weiter, dass die EEG-Umlage auf dem aktuellen Stand bleiben werde. Erschwerend hinzu kämen die bayrischen Sonderwünsche, die wegen des Vorrangs der Erdverkabelung beim Netzausbau die Stromkosten weiter ansteigen lassen. Es könne jedoch nicht sein, dass Bürger und kleine Betriebe die Lex Seehofer mitbezahlen müssten.
Statt den Erfolg der Energiewende nur mit dem rein umlagefinanzierten EEG zu forcieren, plädiert das Handwerk schon seit Längerem für die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung energetischer Gebäudesanierungen. Reichhold: „Alle Experten sind sich einig, dass die Energiewende nur mit der Wärmewende gelingen kann.“ Trotzdem werde dieser Aspekt sträflich vernachlässigt, während die Belastung durch die EEG-Umlage und die Netzentgelte immer größer werde. Er sehe die Akzeptanz der Energiewende in Gefahr.
Quelle: Eva Hauser