Auch wenn es trotz zweifacher Führung nicht zum Sieg gereicht hat, so hat die U23 mit dem 2:2 (1:1) gegen den TSV Steinbach am Freitagabend im Dietmar-Hopp-Stadion eine Negativserie beendet. Ihre bisherigen Heimspiele gegen die Hessen in der Regionalliga Südwest hatte die Elf von Trainer Marco Wildersinn verloren, nun nahm sie dem Tabellenzweiten in einer hitzig geführten Partie einen Zähler ab.
PERSONAL & TAKTIK
Zwei Änderungen in der Hoffenheimer Startelf: Tim Hüttl nahm auf der Bank Platz, Ilay Elmkies bereitet sich zurzeit mit der israelischen A-Nationalmannschaft auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland vor. Für die beiden rückten Kapitän Philipp Strompf und Luis Görlich in die Anfangsformation. Wildersinn ließ sein Team mit einer Viererkette spielen, davor ein Vierer-Mittelfeld mit Chinedu Ekene links und Andreas Ludwig rechts sowie Robin Szarka und Samuel Lengle auf der „Doppelsechs“. Das Sturmduo bildeten Jan Ferdinand und Tim Linsbichler.
Steinbachs Coach Adrian Alipour hatte nach dem 5:0 in Pirmasens nur wenig Grund, etwas zu ändern. So musste lediglich Serhat Ilhan für Dino Bisanovic Platz machen. Die taktische Grundordnung blieb unverändert: Steinbach spielte in einem 4-2-3-1, wobei der Ex-Hoffenheimer Johannes Bender gemeinsam mit Sören Eismann das defensive Mittelfeld bearbeitete, während vorne Christopher Kramer als „Brecher“ agierte. Dazwischen ein agiles offensives Mittelfeld mit Bisanovic, Sascha Marquet und Manuel Hoffmann, die ihre Positionen immer wieder tauschten.
DER SPIELFILM
Erster Warnschuss des Tabellenzweiten: „Joe“ Bender zieht von der Strafraumgrenze ab, aber sein ehemaliger Teamkollege Stefan Drljača im TSG-Tor ist zur Stelle.
Die Hessen sind offensiv auffälliger. Die Kugel landet im Strafraum beim starken Manuel Hoffmann, den sie nur „Hoffi“ rufen. Der legt sich das Spielgerät zurecht, wird aber geblockt.
TOR FÜR DIE TSG!
Ein herrlicher Angriff führt zum 1:0. „Hoffe zwo“ legt sich den TSV mit einer langen Passstafette schön zurecht, dann spielt Ludwig den aufrückenden Ekene frei und der zieht trocken ab. Keeper Tim Paterok, auch ein Ex-Hoffenheimer, lenkt den Ball noch an die Lattenunterkante, von wo er schließlich ins Tor springt.
Wütende Reaktion der Steinbacher. Hier ist Bisanovic noch im Pech, weil ihn Strompf im letzten Moment blockt, aber…
Tor für Steinbach!
… nur wenige Sekunden später trifft der Bosnier dann doch. Sascha Marquet spaziert durchs Mittelfeld und flankt von der rechten Seite an den langen Pfosten, wo Bisanovic gegen Drljačas Laufrichtung einköpft.
Riesenchance für Steinbach! „Hoffi“, bis dahin auffälligster Mann auf dem Rasen, spielt den Ball scharf flach vors Tor, Kramer rauscht herbei – und jagt die Kugel aus zwei Metern über das Tor. Glück gehabt. Im Gegenzug schlenzt Ludwig den Ball in Richtung Winkel, doch Paterok greift über und klärt zur Ecke.
„Das ist ein ordentliches Spiel von uns“, ist Wildersinn mit dem Auftritt seiner Elf gegen robuste und abgezockte Steinbacher zufrieden. Was seinem Team, das auf Augenhöhe mitspielt, fehlt, ist die Torgefahr. Die besseren Chancen haben bis dahin die Hessen.
TOR FÜR DIE TSG!
Torraumszenen bis dahin Mangelware, eigentlich auch in dieser Aktion. Dann springt Sasa Strujic der Ball an die Hand. Nach kurzer Unterredung mit seinem Assistenten entscheidet der Unparteiische auf Strafstoß. Wieder das Duell Ludwig gegen Paterok, diesmal gewinnt der Hoffenheimer – 2:1.
Wieder dieser „Hoffi“. Erobert den Ball und stürmt auf Drljača zu, der sich aber dem Steinbacher entschlossen entgegenwirft.
Tor für Steinbach!
Die Hessen kombinieren sich auf der linken Seite durch, bringen den Ball vor das Tor, niemand klärt und Kramer sagt danke. Diesmal haut er die Kugel nicht über das Tor.
In einer etwas chaotischen Schlussphase wirft der TSV noch einmal alles nach vorne, doch „Hoffe zwo“ fährt wenigstens den einen Punkt sicher nach Hause. „Schade, dass die zweifache Führung nicht zum Sieg gereicht hat. Wir haben heute wieder gesehen, dass wir gegen die Top-Teams der Liga mithalten können. Aber nun müssen wir auch mal wieder dreifach punkten.“ Nach dem Schlusspfiff muss sich der TSG-Coach noch einige Beschimpfungen von Steinbachs deutsch-polnischem Ersatztorwart Raphael Koczor anhören, der immer noch mit der Elfmeterentscheidung hadert.
DIE SZENE DES SPIELS
Die Elfmeterentscheidung. Erst nach einer Befragung seines Assistenten deutet der Unparteiische auf den Punkt – und zieht den Unmut der Steinbacher auf sich, weil der Assistent bereits auf Eckball plädiert hatte. Ludwig sind die Diskussionen egal, er verwandelt gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Paterok und bringt „Hoffe zwo“ zum zweiten Mal in Führung – zum Ärger der wenigen Steinbacher Anhänger. Einer von ihnen lässt sich nach dem Schlusspfiff zu peinlichen Verbalinjurien gegenüber dem Schiedsrichtergespann hinreißen.
DIE ZAHL DES SPIELS
6 – Ein Punkt gegen den Zweiten, das geht in Ordnung und bringt vorerst den Sprung auf Platz zehn. Aber: Die Serie der Spiele ohne Sieg verlängert sich auf ein halbes Dutzend.
DAS STENOGRAMM
TSG 1899 Hoffenheim II – TSV Steinbach Haiger 2:2 (1:1)
Hoffenheim: Drljača – Görlich, Fennell, Strompf, Beyreuther – Ludwig, Lengle, Szarka, Ekene (90. Kovačević) – Linsbichler (75. Monteiro Mendes), Ferdinand.
Steinbach: Paterok – Wenninger, Al-Azzawe, Kirchhoff, Strujic – Bender, Eismann (74. Mause) – Hoffmann, Bisanovic (59. Ilhan), Marquet – Kramer.
Tore: 1:0 Ekene (26.), 1:1 Bisanovic (30.), 2:1 Ludwig (65., Strafstoß), 2:2 Kramer (76.). Zuschauer: 250. Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg im Breisgau). Karten: Gelb für Ferdinand, Szarka, Strompf / Bender, Ilhan, Kirchhoff, Herzig.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim