Vor sechs Jahren kokettierte der FSV Frankfurt noch mit dem Aufstieg in die Bundesliga. Am Samstag sind die Hessen im Dietmar-Hopp-Stadion gegen die U23 der TSG Hoffenheim im Einsatz – und brauchen dringend jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest.
DAS SAGT DER TRAINER
Eigentlich hatten die TSG-Verantwortlichen um eine Verlegung der Partie gebeten, weil durch das parallel stattfindende Final Four der Youth League in Nyon vier Spieler ausfallen. „Der FSV hat jedoch mit Blick auf seine prekäre Lage abgesagt, was ein stückweit auch nachvollziehbar ist“, so TSG-Trainer Marco Wildersinn, der aber auch ankündigt: „Wir werden dennoch eine starke Mannschaft auf den Rasen bringen und die Saison nicht austrudeln lassen – zumal sich die Jungs, die spielen, beweisen wollen. Wir werden natürlich versuchen, die drei Punkte hier zu behalten.“
DAS PERSONAL
Neben Samuel Lengle und Domenico Alberico werden auch die U19-Spieler Luis Görlich und Ilay Elmkies – die zuletzt in der U23 spielten (und trafen) – durch ihre Teilnahme an der Youth League nicht zur Verfügung stehen. Alfons Amade fällt mit Rückenproblemen aus, hätte aber im Falle seiner Einsatzfähigkeit ebenfalls in Nyon mitgewirkt. Emilian Lässig, Stefan Drljača und Steffen Foshag stehen nach wie vor nicht zur Verfügung, dafür haben sich nach Tim Hüttl, der beim 4:1 in Dreieich sein Comeback gab, auch Tim Wöhrle, Corey Lee Anton und Philipp Strompf wieder auf den Trainingsplatz zurückgearbeitet, weisen aber noch einen großen Rückstand auf. „Vielleicht werden wir den einen oder anderen Reintegrationsprozess beschleunigen müssen“, sagt Wildersinn auch mit Blick auf die Tatsache, dass Abstellungen vom Profi-Kader eher nicht zu erwarten sind, da das Team von Chefcoach Julian Nagelsmann am Sonntag gegen Wolfsburg im Einsatz ist. Chinedu Ekene fehlte zum Wochenstart krankheitsbedingt, dürfte aber bis zum Wochenende wieder bei Kräften sein.
DER GEGNER
Vor zwei Wochen zogen die Bornheimer die Reißleine. Nach einem 0:2 gegen den 1.FSV Mainz 05 II musste Trainer Alexander Conrad gehen, für ihn übernahm der bisherige Sportdirektor Thomas Brendel. Dabei waren die Frankfurter mit einem 3:0 beim Vorjahresmeister 1.FC Saarbrücken mit einem Paukenschlag in die Saison gestartet. Seit dem Viertelfinal-Aus im Hessenpokal beim FC Gießen (der Spitzenreiter der Hessenliga und designierte Regionalliga-Aufsteiger ging vor dieser Saison aus dem Zusammenschluss des VfB Gießen mit dem letztjährigen Regionalligisten Teutonia Watzenborn-Steinberg hervor) hat der FSV aber nur zwei Spiele gewinnen können und sich in die aktuelle missliche Lage manövriert.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Das Duell mit der „Ersten“ des FSV gab es bislang nur drei Mal: in der zurückliegenden Saison, der ersten nach dem Drittliga-Abstieg der Frankfurter. Im Dietmar-Hopp-Stadion behielt „Hoffe zwo“ mit 3:1 die Oberhand, am Bornheimer Hang gewann der FSV mit 2:0. In der Hinrunde fuhr die TSG am Bornheimer Hang beim 3:2 ihren zweiten Sieg im direkten Duell ein.
Zuletzt befand sich der FSV Frankfurt im freien Fall und hat seine jüngsten sechs Begegnungen nicht gewinnen können, fünf davon sogar in Folge verloren. Die Wildersinn-Elf hat hingegen ihr kleines Zwischentief überwunden und ist seit drei Spielen ungeschlagen.
DIE LAGE DER LIGA
Es war nur eine Frage der Zeit – und am vergangenen Samstag machte der SV Waldhof Mannheim die Meisterschaft mit einem 1:0 gegen Worms endgültig perfekt. Der Blick richtet sich nun also auf das Tabellenende und den Abstiegskampf. Sollte es zum „worst case“ kommen, müssten fünf Vereine am Saisonende in die Oberliga. Um diesem Szenario zu entgehen, benötigt selbst „Hoffe zwo“ Stand heute mindestens noch einen Punkt. Alle Teams dahinter kann es demnach noch treffen, wobei es erst ab Platz zwölf (FC-Astoria Walldorf) realistisch bedrohlich wird. Gewinnt Worms gegen Balingen und verliert der FSV am Samstag in der Silbergasse, stünden die Frankfurter auf einem Abstiegsplatz (sofern fünf Vereine absteigen).
TSG 1899 Hoffenheim II – FSV Frankfurt
Samstag, 27. April, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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