1899 Hoffenheim hat mit einem 5:1 (1:1)-Sieg beim Hamburger SV die gute Frühform bestätigt. Es war der erste Sieg der TSG in der Hansestadt und der höchste Auswärtssieg in der Bundesligageschichte der Kraichgauer. Die Rekordjagd komplettierte Roberto Firmino, der als erster Hoffenheimer Spieler an allen fünf Treffern direkt beteiligt war und seinem Trainer Markus Gisdol so zu dessen 44. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk machte.
Schon in der ersten Minute deutete Firmino an, was folgen sollte. Im Sprintduell ließ er Tolgay Arslan keine Chance, der den 21 Jahre alten Brasilianer nur mit einem Foul haarscharf an der Strafraumgrenze stoppen könnte. Vier Minuten später köpfte er nach zielgenauer Flanke des in die Startelf zurückgekehrten Fabian Johnson zur 1:0-Führung ein (5.). Auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer ließen sich die Hoffenheimer nicht verunsichern.
Im Gegenteil, in Durchgang zwei stellte die durch Tarik Elyounoussi und Anthony Modeste neu formierte Abteilung Offensive ihren Torhunger erst richtig unter Beweis. Nach der Balleroberung schaltete die TSG schnell um, suchte den direkten Weg zum Tor und blieb dort angekommen eiskalt – so wie Kevin Volland in der 50. Minute zur 2:1-Führung oder Modeste bei seinem Doppelpack (67., 74.) zum 4:1. Alle Treffer wurden vorbereit von: na klar, Firmino, der in der 78. Minute mit einem zielsicheren Distanzschuss den 5:1-Endstand herstellte.
„Technisch besser, gedanklich schneller
Auch der Gegner zollte im Anschluss an das Spiel dem neuen Elan seinen Respekt. „Hoffenheim war technisch besser, gedanklich schneller und wollte den Sieg mehr“ resümierte HSV-Trainer Thorsten Fink nach dem Spiel und zog direkt den Vergleich mit der Vorsaison: „Das Hoffenheim von jetzt ist mit dem Hoffenheim der vergangenen Saison nicht mehr zu vergleichen.“
Anstatt jedoch in guten Erinnerungen (2008) zu schwelgen oder sich mit der vergangenen Schreckenssaison zu beschäftigen, bemühte sich „Geburtstagskind“ Gisdol gegenüber achtzehn99TV um eine realistische Einschätzung des Erfolgs: „Wir haben gut verteidigt und gut umgeschaltet. Aber wir werden diesen Erfolg sicherlich nicht überbewerten.“
Die Richtung stimmt
Die ersten zwei Schritte hat die Mannschaft gemacht und dabei „die richtige Richtung“ (Eugen Polanski) eingeschlagen. Die Neuzugänge wirken weitgehend integriert und die Elf auf dem Platz scheint verinnerlicht zu haben, was ihnen Gisdol und Co. beizubringen versuchen.
Acht Tore und vier Punkte nach zwei Spielen sind eine gute Bilanz, die aber in den baden-württembergischen Derbys gegen den SC Freiburg (Samstag / 15:30 Uhr) und beim VfB Stuttgart (Sonntag, 01.09. / 15.30 Uhr) bestätigt werden muss. „Ob es ein guter Start ist, kann ich erst nach vier bis sechs Spielen sagen“, betont auch der Leiter Profifußball, Alexander Rosen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim