HUUB STEVENS ÜBER …
… den Gegner.
Die Hertha spielt aus einer guten Organisation heraus guten Fußball. Pal Dardai hat unter mir in Berlin gespielt und war schon damals immer einer, der zuerst an die Mannschaft gedacht hat. Das hat sich auf sein Trainersein übertragen. Er macht in Berlin einen sehr guten Job. Mit der Mannschaft spreche ich intensiv über die Hertha. Unsere Erkenntnisse haben natürlich auch schon in den vergangenen Trainingseinheiten Niederschlag gefunden.
… das Personal.
Pirmin Schwegler wird uns gelb-gesperrt fehlen. Zudem müssen wir wohl auf Pavel Kaderabek verzichten. Er kam mit einer Reizung des Knies von der tschechischen Nationalmannschaft zurück. Das wird bis Sonntag wahrscheinlich nicht reichen.
… die sportliche Situation I.
Die Bundesliga-Pause kam ungelegen, weil viele Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. So konnten wir nicht so viel im taktischen Bereich arbeiten, wie ich mir das gewünscht hätte. Das versuchen wir seit Donnerstag nachzuholen. Eduardo Vargas kam als letzter Spieler zu uns zurück. Wie bei allen Nationalspielern müssen wir auch beim ihm schauen, wie frisch er ist. Mit denjenigen, die bei ihren Nationalteams nicht so viel zum Einsatz kamen, haben wir sehr intensiv gearbeitet, weil sie etwas Rückstand hatten. Mit den Spielern, die hier waren, haben wir sehr gut gearbeitet. Durch das Hinzunehmen der U23 hatten wir eine gute Gruppe zusammen.
… die sportliche Situation II.
Ich lerne jeden Tag in jedem Training dazu. Es gibt ständig neue Eindrücke – positive wie negative. Als Trainer bin ich selten zufrieden, weil das perfekte Spiel noch nicht gespielt wurde. Ich habe sowohl gegen Köln als auch gegen Frankfurt gute und schlechte Dinge gesehen. Welche genau das sind, verrate ich nicht. Aber eines ist sicher: wir waren mit dem Spiel gegen Frankfurt nicht zufrieden. Der Fußball ist heute unglaublich schnell, da ist eine Balance extrem wichtig. Es mag simpel klingen, aber die Verteidigung fängt beim Stürmer an und die Offensive bei den Abwehrspielern – anders ist das heute nicht mehr denkbar. Da wollen wir konstant hinkommen.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Zehn Mal spielten die TSG und Hertha BSC in der Bundesliga bisher gegeneinander. Die Bilanz ist völlig ausgeglichen. Vier Siege gab es auf beiden Seiten, zwei Mal trennte man sich mit einem Remis. Zuletzt behielt die TSG zwei Mal nacheinander die Oberhand. In Berlin gab es am 17. Spieltag der Vorsaison einen berauschenden 5:0-Sieg – bis heute der höchste Erfolg der TSG im deutschen Fußball-Oberhaus – und am letzten Spieltag der Spielzeit 14/15 siegte „Hoffe“ vor heimischem Publikum mit 2:1.
DIE FORM DES GEGNERS…
… ist besser als es Experten für möglich hielten. Nach zwölf Spieltagen hat der Klub aus der Hauptstadt 20 Punkte auf dem Konto, ist damit Vierter. Pal Dardai hat eine Mannschaft geformt, die absolut „rund läuft“. Die Berliner sind im „hahohe“-Fieber. Wichtigstes Merkmal der Dardai-Truppe – Spiele gegen Klubs auf vermeintlicher Augenhöhe werden beinahe grundsätzlich positiv gestaltet. So stehen Siege gegen Augsburg, Köln, Stuttgart, Hannover und Ingolstadt zu Buche.
DAS SCHLÜSSELDUELL:
Die Hertha spielt diszipliniert (nur 158 Fouls – Platz drei), genau (Passquote 78,1 Prozent – Platz sechs) und effizient (Schussgenauigkeit 51,5 Prozent / Großchancenverwertung 47,8 Prozent – Platz sechs). Zudem gewinnt die Dardai-Elf mehr als die Hälfte ihrer Zweikämpfe. Dort gilt es anzusetzen. Die TSG muss die Hertha in die Zweikämpfe zwingen und diese gewinnen. Darunter leiden Passquote und Effizienz vor dem Tor. Wie so oft, wenn es nicht nach Wunsch läuft, gilt: Kampf, Leidenschaft und Einsatz sind die Tugenden, die man in die Waagschale werfen muss.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim