Aktionstag zum Internationalen Tag der Händehygiene im GRN-Betreuungszentrum Sinsheim
(zg) Mike Neuner und Edith Krotz, examinierte Altenpfleger und Hygienebeauftragte im GRN-Betreuungszentrum Sinsheim, hatten anlässlich des Internationalen Tages der Händehygiene am 5. Mai 2014 rund 150 Kolleginnen und Kollegen zum Aktionstag eingeladen: An sechs Stationen eines „Hygiene-Parcours“ konnten sich diese über verschiedene Aspekte der Händehygiene informieren und ihr neu erworbenes Wissen zum Teil im Praxistest überprüfen. Selbstverständlich ist das Personal der GRN-Einrichtungen grundsätzlich mit den Hygienevorschriften im Umgang mit Bewohnern und Patienten vertraut und wendet sie bei der täglichen Arbeit an. „Dennoch“, so Karin Schröter, als Pflegedienstleiterin ebenfalls Mitglied im Hygieneteam des Betreuungszentrums, „ist es wichtig, sich dieses Wissen immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und die entsprechenden Verhaltensweisen zu trainieren.“ Vor diesem Hintergrund freuten sich die Hygienebeauftragten über die positive Resonanz bei allen angesprochenen Berufsgruppen, von den Pflegekräften über den Reinigungsdienst bis hin zu den Kollegen der Haustechnik.
An den sechs Info-Stationen wurden verschiedene Aspekte der Hygiene behandelt: An einer Stelle hielten die Hygienefachleute Einmal-Handschuhe zum Überstreifen bereit. Die behandschuhten Hände wurden dann, stellvertretend für etwaige Körperflüssigkeiten, mit denen das Personal in Kontakt kommt, in Farbe „gebadet“ und die Handschuhe anschließend ausgezogen. Dabei wurde deutlich, dass nach dem Ausziehen gelegentlich noch Farbreste an den Händen oder Handgelenken zurückblieben, sei es durch nicht-sachgerechtes Ausziehen oder durch winzige, unsichtbare Löcher in den Handschuhen. Fazit: Augen auf beim Handschuhe-Ausziehen, und in jedem Fall anschließend nochmals die Hände desinfizieren!
An einer weiteren Station bot ein Gerät mit UV-Licht die Gelegenheit zu überprüfen, ob das Händedesinfektionsmittel ausreichend über Hände und Finger verteilt wurde und die ausgeführte Einreibemethode effizient war. Außerdem hatten die GRN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Möglichkeit, sich den Fettgehalt der Haut in drei verschiedenen Stadien messen zu lassen – im „Normalzustand“, nach der Reinigung mit einem Pflegemittel-haltigen Desinfektionsmittel sowie nach dem Händewaschen. Ergebnis bei allen Testpersonen: Der Fettgehalt der Haut an den Händen stieg durch die Anwendung des Desinfektionsmittels, nach dem Händewaschen mit Seife sank er wieder. Die auch für viele Profis neue Erkenntnis aus diesem Experiment ist, dass die Händedesinfektion die Haut nicht nur desinfiziert, sondern auch pflegt, während Waschen die Haut auslaugt – bislang hatten viele Pflegekräfte befürchtet, dass zu häufiges Hände-Desinfizieren schädlich für die Haut sei. Dies ist nun widerlegt, und der regelgerechten Händehygiene steht auch in dieser Hinsicht nichts mehr entgegen!
Ein weiteres Highlight des Hygiene-Parcours war der Beitrag des Unternehmens Bode Chemie, das eine virtuelle Tour durch verschiedene Bereiche der täglichen Arbeit im Betreuungszentrum anbot. Dabei konnten die Teilnehmenden testen, wir gut sie beispielsweise die Hygienevorschriften beim Anlegen eines aseptischen Verbandes oder einer Infusion kennen. Eine weitere Station bot Gelegenheit für praktische Übungen zur Versorgung von bettlägerigen Bewohnern, und ein Kurzfilm zum Thema Händehygiene rundete das Angebot des Hygiene-Aktionstags ab.
Das Thema Hygiene wird in den Einrichtungen der GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar groß geschrieben: Für die Standorte Eberbach, Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim sind jeweils eine speziell und intensiv ausgebildete Hygienefachkraft sowie entsprechend geschulte Ärzte zuständig, zudem gibt es in den GRN-Kliniken und -Pflegeeinrichtungen mehrere hygienebeauftragte Mitarbeiter, die über die Einhaltung der strengen Hygieneregeln wachen. Einmal im Jahr trifft sich die GRN-Hygienekommission zum Jahresrückblick und, falls nötig, zum Aktualisieren der Standards. Der Austausch in kleineren Einheiten findet in kürzeren Abständen statt – das Hygieneteam des Betreuungszentrums Sinsheim trifft sich beispielsweise einmal in der Woche, um aktuelle Fragen zu diskutieren.
Aufgaben des Hygieneteams
Mitwirken bei der Einhaltung der Regeln der Hygiene und Infektionsprävention
Überwachung, Kontrolle und Anleitung der Pflegetechniken
Arbeiten mit der Hauswirtschaft in den Bereichen Reinigung, Speiseversorgung, Wäscheversorgung, Abfallentsorgung, Auswahl der zu verwendenden Produkte
Erkennen von nosokomialen Infektionen (so genannte „Krankenhauskeime“)
innerbetriebliche Schulungen und die Darstellung der Hygienemaßnahmen und -strukturen im Intranet, wie beispielweise Hygieneplan, Aufbau der Qualitätssicherung, Kontrolllisten für Hygienebegehungen auf den Wohnbereichen und vieles mehr.
Quelle: GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH
