Hunde sind derzeit begehrt wie nie. Auf einen Rassehund vom Züchter muss man schon sehr lange warten, so groß ist die Nachfrage. Das betrifft nicht nur die Moderassen wie die französische Bulldogge, sondern auch die eher weniger bekannten Rassen. Den ohnehin seit Jahren wachsenden illegalen Welpenhandel hat das nur noch lukrativer gemacht. Kein wirklicher Hundefreund möchte dieses verbrecherische Treiben unterstützen. Wie aber kann man illegale Hundehändler von ehrlichen Züchtern unterscheiden? Und wie kann man den Hundevermehrern endlich das Handwerk legen?
Passt der Hund in den Alltag?
Jeder, der sich einen Hund zulegt, muss sich der Verantwortung bewusst sein, die er für viele Jahre übernimmt. Das beginnt schon bei der Auswahl des Welpen. Nicht das Aussehen ist entscheidend, sondern die Frage, ob die Rasse zu einem selbst und in den persönlichen Alltag passt. Urlaub mit Hund ist inzwischen kein Problem mehr. Viele Vermieter von Ferienunterkünften haben sich auf tierische Gäste eingestellt. So findet man zum Beispiel in Baden-Württemberg eine große Zahl Ferienhäuser wo Hunde willkommen sind. Das macht die Entscheidung für einen Hund doch etwas leichter.
Auf die Herkunft kommt es an
Allerdings sollte man sich im Vorfeld nicht nur über die bevorzugte Hunderasse informieren, sondern auch über den Züchter. Gerade bei Moderassen ist das Risiko groß, an einen Hundevermehrer zu geraten. Sie kommen nicht nur aus Osteuropa, sondern sind auch in Deutschland weit verbreitet. Die kleinen Hunde werden meist viel zu früh von der Mutter getrennt und weisen dadurch bis ins Erwachsenenalter Verhaltensstörungen auf. Deshalb sollte man auf keinen Fall einen Welpen kaufen, der jünger als acht, besser zwölf Wochen ist. Ein seriöser Züchter wird seine Welpen niemals vorzeitig abgeben, denn in der achten Lebenswoche steht noch eine wichtige Impfung an. Außerdem wird er darauf bestehen, die neuen Besitzer seiner Welpen persönlich kennenzulernen und dazu ist mehr als ein Besuch vor Ort fällig. Bei dieser Gelegenheit bekommen die Hundeinteressenten die Möglichkeit, die Elterntiere und die Unterbringung der Hunde kennenzulernen. Verweigert der Züchter Einblicke in die „Wurfkiste“, sollte man die Finger von den Welpen lassen und stattdessen den örtlichen Tierschutzverein informieren. Bei den gefürchteten osteuropäischen Welpenhändlern ist ein Besuch ohnehin nie möglich. Sie bieten die Hunde aus dem Kofferraum an. Ihnen kann das Handwerk nur gelegt werden, wenn man ihnen die Tiere nicht mehr abkauft. Mitleid mit den armen Welpen ist zwar verständlich, aber gänzlich kontraproduktiv. Auch wenn man die Kleinen gerne retten möchte, kaufen sollte man sie auf keinen Fall.
Der Preis ist kein Erkennungsmerkmal mehr
Viele Hundekäufer glauben, illegalen Welpenhandel anhand des Preises erkennen zu können. Züchter, die ihre Aufgabe ernst nehmen, verlangen für ihre Welpen je nach Rasse und Stammbaum zwischen 1000 und 2000 Euro. Hunde aus illegaler Zucht kosten in der Regel nur die Hälfte. Wie der Deutsche Tierschutzbund aber mitteilt, verlangen unseriöse Händler inzwischen einfach selbst höhere Preise, um sich einen seriösen Anschein zu verleihen. Ein sicheres Merkmal für einen seriösen Züchter sind Papiere und tierärztliche Unterlagen für die Elterntiere, die er auf Wunsch ohne Zögern vorlegt. Bei Zweifel sollte man auf einen Kauf verzichten und stattdessen im Tierheim vorbeischauen. Dort warten unzählige Hunde auf ein neues Zuhause.