Syrien erneut klarer „Spitzenreiter“
Zahlen und Ziffern spielen in einer Behörde wie dem Landratsamt eine große Rolle. In der Serie „Zahl des Monats“ stellt das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Büro des Landrats neue beziehungsweise interessante Zahlen vor und beleuchtet wissenswerte Fakten, die sich hinter den nüchternen Ziffern verbergen.
Für den Monat Juni lautet die Zahl 1256: So viele Menschen wurden im vergangenen Jahr im Rhein-Neckar-Kreis eingebürgert, teilt das für Einbürgerungen zuständige Kreisordnungsamt in seiner Jahresstatistik mit.
Einbürgerungsrekord im Rhein-Neckar-Kreis
Die Zahl lag damit erneut deutlich über der 1000er-Marke und nur minimal unter der vom Vorjahr (1275). Im Rhein-Neckar-Kreis kommen die neuen deutschen Staatsbürger aus über 70 Staaten rund um den Globus. „Die Einbürgerungszahlen lagen in den letzten beiden Jahren so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Mit der hohen Gesamtzahl eingebürgerter Menschen liegt der Rhein-Neckar-Kreis ebenso im Landestrend wie mit der Tatsache, dass Syrien mit großem Abstand größter Herkunftsstaat war “, erklärt Jürgen Gruber, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes im Landratsamt und Chef der Einbürgerungsbehörde.
364 Syrierinnen und Syrer ließen sich im vergangenen Jahr im Rhein-Neckar-Kreis einbürgern. Der Grund ist in der Vergangenheit zu suchen: Für viele Menschen aus Syrien, die wegen des nun schon seit über einem Jahrzehnt tobenden Krieges als Schutzsuchende hierher kamen, besteht nun durch eine ausreichende Aufenthaltsdauer erstmals die Möglichkeit zur Einbürgerung.
Einbürgerungen 2023: Syrien und Türkei führen, Rückgang bei EU-Staaten
Im Ländervergleich folgt nach Syrien (364) erneut die Türkei (123), dahinter liegen gleichauf Rumänien und Indien (jeweils 68). Der Iran (55 Einbürgerungen) ist erstmals unter den Top Fünf zu finden. Aus diesen fünf Staaten kommen ursprünglich 53 Prozent aller im Jahr 2023 im Rhein-Neckar-Kreis eingebürgerten Personen. Mehr als die Hälfte der 1256 neuen deutschen Staatsbürger im Landkreis sind männlich (641). 263 (Vorjahr: 250) der eingebürgerten Ausländerinnen und Ausländer waren minderjährig.
Generell auffällig ist die niedrige Zahl der Einbürgerungen von Menschen aus EU-Staaten. Die Einbürgerungsquote der EU-Länder, die bislang im Durchschnitt bei 35 Prozent lag, ist auf 22 Prozent zurückgegangen. „Das dürfte daran liegen, dass diese auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft weitgehend den deutschen Staatsbürgern gleichgestellt sind“, sagt Gruber. Die Arbeit geht ihm und seinem Team jedenfalls nicht so schnell aus: Die Neuantragszahlen sind im Jahr 2023 auf 2310 Anträge nochmal deutlich gestiegen (2022: 2021 Neuanträge).
Quelle; Landratsamt Rhein-Neckar