Aquakultur 2016: Spitzenreiter mit 1 900 Tonnen ist die Regenbogenforelle
Im Jahr 2016 erzeugten die baden‑württembergischen Aquakulturbetriebe nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes insgesamt 2 525 Tonnen (t) Speisefisch, knapp 200 t oder 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Hochsetzung der Erfassungsgrenze auf 0,3 Hektar Gesamtwasserfläche der Teiche (ohne Forellenteiche) bzw. 200 Kubikmeter Gesamtanlagenvolumen der Forellenteiche, Becken und Fließkanäle hatte dabei kaum Auswirkungen auf das Gesamtergebnis. Aquakultur ist definiert als die Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen, hierzulande fast ausschließlich von Fischen, bei denen etwa durch regelmäßige Fütterung oder Schutz vor natürlichen Feinden mit dem Ziel der Ertragssteigerung in den Produktionsprozess eingegriffen wird. Krebstiere, Weichtiere und Algen spielen in Baden‑Württemberg kaum eine Rolle.
Nicht zur Aquakultur zählen reine Angelteichbetriebe (Angelparks) und Aquarien- oder Zierarten. Die Fänge aus der Fluss- und Seenfischerei sind in den Ergebnissen der Aquakulturstatistik ebenfalls nicht enthalten. Der Schwerpunkt der heimischen Erzeugung liegt mit 1 900 t auf der Regenbogenforelle. Rechnet man die Lachsforelle (eine spezielle Vermarktungsform der Regenbogenforelle), Bachforelle, See- und Bachsaibling sowie Elsässer Saibling (Kreuzung aus Bach- und Seesaibling) hinzu, so stehen die Forellenartigen mit 2 465 t für knapp 98 Prozent der Erzeugung aus Aquakultur im Südwesten. Karpfen ist mit einer Jahreserzeugung 2016 von weniger als 32 t hierzulande nur eine Randerscheinung. Insgesamt 106 Betriebe im Land widmeten sich 2016 der Aquakulturproduktion. Die 37 größten unter ihnen, also über ein Drittel, stehen dabei für rund 97 Prozent der Produktion. Im Schnitt beziffert sich deren Jahresproduktion auf 66 t je Betrieb, während die übrigen 69 Betriebe im Mittel weniger als 1,3 t Fisch je Betrieb erzeugten. Zwölf der 106 Betriebe produzieren ökologisch, insgesamt 277 t im vergangenen Jahr, und sind gemäß Verordnung (EG) Nr. 834/2007 zertifiziert. Ausgeprägte regionale Produktionsschwerpunkte liegen im Landkreis Sigmaringen (31 Prozent) und im Schwarzwald, wo die Nebenflüsse von Donau, Neckar und Rhein mit ihrer guten Wasserqualität ideale Standortbedingungen bieten.