Special Sunday, der etwas andere Gottesdienst am 26. Juni 2016 um 18.00 Uhr in der evangelischen Stadtkirche
(zg) Da ist ein alter Esel einfach nicht mehr zu gebrauchen. Der Esel flieht vor seinem sicheren Tod und trifft den Hund, der seine besten Tage als Preisboxer auch schon hinter sich hat. Die Katze wurde von ihrem Besitzer einfach in einen Sack gesteckt und ins Wasser geworfen und dem Hahn droht der Tod für ein Festtagsmahl.
Als die armen Tiere aufeinander treffen, fassen sie wieder Lebensmut und den Plan, in Bremen als Stadtmusikanten neu anzufangen.
Das Märchen offenbart den zentralen Widerspruch, der in jedem Sozialsystem steckt, das sich über Produktivität definiert: Es verrechnet den Menschen als Wirtschaftsfaktor, ohne damit zu rechnen, wie Menschen wirklich sind – sie können krank werden, sie können alt werden und schon bald keinen Beitrag zum Bruttosozialprodukt mehr leisten. In Zeiten der neoliberalen Wirtschaftsordnung, könnte die Geschichte nicht aktueller sein, da sie märchenhaft und zeitlos zeigt, was Menschen immer sein werden: kränkelnde, alternde, sterbliche Wesen, -überflüssig im Überfluss.