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In der Seelsorge ist die Kirche nah am Menschen

18. Mai 2016 | Das Neueste, Gesundheit, Photo Gallery

Pfarrer Frank Schaber als evangelischer Klinikseelsorger für die Sinsheimer GRN-Einrichtungen eingeführt

16-05-Neuer-Seelsorger-Sinsheim

Frank Schaber mit einigen seiner Gratulanten am Tag der Einführung als Klinikseelsorger im Raum der Stille der GRN-Klinik Sinsheim: (v.l.n.r.) Peter Hesch, Dr. Thomas Schumacher, Yvonne Sonnenfroh, Elisabeth Link, Eleonore Fritsch, Frank Schaber, Hans Scheffel, Thomas Hafner. (Foto: GRN)

(zg) Seit dem 1. April 2016 haben die Sinsheimer GRN-Einrichtungen einen neuen evangelischen Seelsorger: Pfarrer Frank Schaber. Er hat die Nachfolge von Dr. Dietmar Coors angetreten, der 23 Jahre im GRN-Betreuungszentrum und drei Jahre in der Klinik als Seelsorger gewirkt hatte. Am Donnerstag, 12. Mai 2016, wurde Pfarrer Schaber im Rahmen eines Gottesdienstes in der GRN-Klinik Sinsheim von Dekan Hans Scheffel offiziell in sein neues Amt eingeführt, das er mit einem Umfang von 50 Prozent zusätzlich zu seiner halben Stelle als Zuzenhausener Pfarrer ausübt. Die stellvertretende Leiterin der Klinik, Eleonore Fritsch, überbrachte Grüße von Klinikleiter Martin Hildenbrand und sprach auch in dessen Namen, indem sie auf die wichtige Rolle der seelsorgerischen Betreuung für die Gesundung der Patienten hinwies: „Wir sind deshalb sehr dankbar, dass auch die evangelische Kirche ein Deputat für die Klinikseelsorge bereit stellt, wünschen Pfarrer Schaber alles Gute für seine Tätigkeit und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.“ Yvonne Sonnenfroh, Leiterin des GRN-Betreuungszentrums Sinsheim, ergänzte: „Die Heimseelsorge ist auch ein Bindeglied zu unseren Ehrenamtlichen, die beispielsweise Besuchsdienste übernehmen oder bei Festen mithelfen. Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind diese Helfer – und somit der Seelsorger – gewissermaßen der ‚Draht nach draußen‘ und daher enorm wichtig.“ Neben den genannten Personen wünschten auch der Ärztliche Direktor der GRN-Klinik Sinsheim, Dr. med. Thomas Schumacher, der katholische Dekan Thomas Hafner, die katholische Klinikseelsorgerin Elisabeth Link, Oberbürgermeister-Stellvertreter Peter Hesch sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sinsheimer GRN-Einrichtungen Frank Schaber alles Gute für seine zukünftige Aufgabe.

Anzeige SwopperFrank Schaber, 1960 in Karlsruhe geboren, studierte von 1980 bis 1989 Theologie an der Augustana-Hochschule im fränkischen Neuendettelsau und an der Universität Heidelberg. Seine theologischen Studien ergänzte er parallel dazu durch ein Philosophie-Studium, in dem er sich unter anderem mit Kants theoretischen Schriften, Wissenschaftstheorie und Fragen der Identität der Person beschäftigte. Es folgten das Lehr- und Pfarrvikariat in Bad Rappenau, Schefflenz und Schwetzingen. Ab 1993 wirkte er als Gemeindepfarrer zunächst in Karlsruhe-Durlach und von 2001 bis 2015 in Karlsruhe-Waldstadt. Im November 2015 wechselte er auf eine halbe Pfarrstelle nach Zuzenhausen, nun kommt zu 50 Prozent die Klinikseelsorge hinzu. „Die Kombination meiner Aufgaben als Pfarrer mit der neuen Tätigkeit als Klinikseelsorger erscheint mir ideal“, so Schaber anlässlich seiner Einführung in das neue Amt. „Nach über 20 Jahren Gemeindearbeit habe ich mir noch einmal eine neue Herausforderung gesucht.“ Einerseits schätzt er die Arbeit als Gemeindepfarrer mit Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen, doch: „Ich glaube, dass die Seelsorge der Kern meines Berufes ist – da ist die Kirche wirklich nah am Menschen. In der Seelsorge können wir den Suchenden und Fragenden als Gesprächspartner Solidarität, Hilfe und Begleitung geben. Das ist der eigentliche Grund, warum ich diesen Beruf ergriffen habe.“ Mit einer pastoralpsychologischen Fortbildung hat sich der erfahrene Pfarrer auch die theoretischen Voraussetzungen für diesen Teil seines Berufs – oder seiner Berufung – erworben.

Für die Klinikseelsorge wünscht sich Frank Schaber vor allem „viel Zeit für Besuche am Krankenbett“. Einige der unter seinem Vorgänger liebgewonnenen Traditionen möchte er fortsetzen, aber auch prüfen: „Was ist tragfähig und wichtig, was hat seine Zeit gehabt?“ Als Musikliebhaber, Chorsänger und ausgebildeter Chorleiter denkt er darüber nach, im Rahmen seiner Möglichkeiten insbesondere im GRN-Betreuungszentrum der Musik einen größeren Stellenwert zu verleihen. Die Räumlichkeiten, die in den GRN-Einrichtungen rechts und links der Alten Waibstadter Straße für Gottesdienste und Andachten zur Verfügung stehen, möchte er – gemeinsam mit den Verantwortlichen der katholischen Kirche – umgestalten, und auch einige Gottesdienst-Zeiten werden sich voraussichtlich ändern. Mit der katholischen Seelsorgerin Elisabeth Link pflegt er bereits jetzt ein vertrauensvolles kollegiales Miteinander, aber Ökumene ist ihm auch im Umgang mit den Patienten und Mitarbeitenden der Klinik wichtig: „Jeder Mensch, der ein seelsorgerliches Gespräch wünscht, ist mir willkommen, egal welche Religion oder Konfession er hat. Ich werde immer als evangelischer Christ sprechen, aber ich werde nicht missionieren – denn das ist insbesondere in emotionalen Krisensituationen, in denen sich Menschen im Krankenhaus häufig befinden, alles andere als angebracht.“ Wichtig ist ihm auch darauf hinzuweisen, dass Krankheit und Heilung nicht nur eine Frage des Körpers und der richtigen Medizin ist. Beides habe auch immer seelische, soziale und geistliche Aspekte – „oft sind es Kränkungen, die krank machen, und seelische Wunden“. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GRN-Einrichtungen erkennt der neue Seelsorger eine Offenheit für seine Belange und ist mit großem Entgegenkommen und Hilfsbereitschaft empfangen worden.

In seiner neuen Heimat Zuzenhausen fühlt sich Frank Schaber bereits nach einem halben Jahr wohl: Die Landschaft des Kraichgau sei „Liebe auf den zweiten Blick“ gewesen – „nicht so sehr im November, aber jetzt im Frühling: hinreißend schön!“ Neben der Landschaft, die er sich wandernd und Rad fahrend erschließt, genießt er die kulturellen Angebote der Metropolregion Rhein-Neckar und nicht zuletzt die herzliche Art der Menschen: „Ich mag ihre Boden­ständigkeit, Offenheit und auch den Dialekt.“ Beste Voraussetzungen für einen guten Start als GRN-Seelsorger!

Quelle: Stefanie Müller

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