(zg) Fast 150 interessierte Bürger konnte Oberbürgermeister Jörg Albrecht bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Gemeinschaftsschule“ in der Stadthalle begrüßen. Er betonte, dass die Schulentwicklung in Sinsheim schon in den vergangenen Jahren ein Schwerpunktthema war und die aktuellen Veränderungen jetzt auch bereits seit einiger Zeit gemeinsam mit Gemeinderat, den Schulen und Elternvertretern intensiv diskutiert werden.
Sabine Rotermund, Amtsleiterin des Amtes für Bildung, Familie und Kultur, fasste in einem Überblick zusammen, wie sich der demographische Wandel schon in den vergangenen zehn Jahren auf die Schülerzahlen in Sinsheim ausgewirkt hat. So sind es seit 2002 insgesamt circa 1000 Schüler weniger an den städtischen Schulen.
Endrik Ebel, zuständiger Schulrat und fachlicher Ansprechpartner für Gemeinschaftsschulen beim Staatlichen Schulamt Mannheim, informierte fachkompetent über die aktuellen schulpolitischen Entwicklungen in Baden-Württemberg und die mögliche Schulentwicklung vor Ort. Es werde in den kommenden Jahren längerfristige Veränderungen mit einem Trend zu Ganztagesschulen, einem Trend zur Zweigliedrigkeit der Schulstruktur und zu einer Verlagerung dieser strukturellen Entscheidungen auf die lokale Ebene kommen. Ausführlich ging er dabei auf die neuen Aspekte der Gemeinschaftsschule wie zum Beispiel längeres gemeinsames Lernen ein. In diesem Zusammenhang stellte er klar, dass Inklusion jedoch eine Aufgabe für alle Schularten sei. Einen Einblick in den täglichen Ablauf einer Gemeinschaftsschule bot er durch Filmausschnitte.
In der anschließenden Fragerunde, in der sich überwiegend Pädagogen und Gemeinderäte zu Wort meldeten, stand das künftige pädagogische Konzept einer Gemeinschaftsschule im Vordergrund. Auf die Frage, welche Empfehlung es konkret für Sinsheim geben könnte, verwies Ebel auf die individuelle Entscheidungshoheit vor Ort und darauf, dass die Gemeinschaftsschule nur im Zusammenwirken von Schule und Schulträger auf den Weg gebracht werden kann. Für die Genehmigung seien ein entsprechendes gutes pädagogisches Konzept sowie stabile Schülerzahlen unerlässlich.
Quelle: Stadt Sinsheim