MdB Harbarth zu Besuch in der Waibstadter Asylbewerberunterkunft
(zg) Seit rund neun Monaten werden 80 der Flüchtlinge, die von der Landeserstaufnahmestelle dem Rhein-Neckar-Kreis zugeteilt werden, nun auch im ehemaligen Altenheim in Waibstadt untergebracht. Anfängliche Bedenken der Bevölkerung konnten seitdem – unter anderem durch das große Engagement von Ehrenamtlichen – abgebaut werden: „Wir kümmern uns, stellen Paten und schaffen damit ein Klima des gegenseitigen Respekts“, so Martina Sigmann, eine der ersten ehrenamtlichen Helferinnen. Grund genug für den Bundestagsabgeordneten Dr. Stephan Harbarth (CDU, Wahlkreis Rhein-Neckar) sich ein zweites Mal seit Oktober letzten Jahres vor Ort zu informieren. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Ausgestaltung, Erfolge und auch Probleme bei der täglichen Arbeit vor Ort. Bürgermeister Joachim Locher gab einen Überblick über die Situation in Waibstadt und konnte nur betonen, dass es keine größeren Probleme gäbe. Von Seiten des Landratsamtes informierten Referatsleiter Karl Winkler, Daniel Wagner und Sozialarbeiterin Mascha Bender über die Verteilung der Flüchtlinge im Rhein-Neckar-Kreis, den Ablauf eines Asylbewerbungsverfahrens und über die Schicksale, die ihnen bei ihrer Arbeit begegnen. „Wir haben Flüchtlinge, die Menschhändlern entflohen oder die mit Organhandel in Berührung gekommen sind und auch welche, die vor Unterdrückung und Diktatur flüchten“, erläuterten Winkler und Bender ihre Erfahrungen.
Martina Sigmann, Heinz Locher und Peter Dembeck informierten den Parlamentarier als Vertreter der Ehrenamtlichen über ihr Engagement und die laufenden Projekte. So skizzierte Peter Dembeck sein Projekt „Integration durch Sport“, welches von den beiden sporttreibenden Vereinen, der Waibstadter Sportgemeinschaft und dem Turnverein, umgesetzt wird. „Beim Sport lernt man leicht Leute kennen“, bekräftigte Harbarth aus eigener Erfahrung, „deshalb halte ich dies für ein sehr sinnvolles und effektives Projekt.“ Stephan Harbarth hatte sich unlängst beim Innenminister für eine Förderung solcher Integrationsangebote für Flüchtlinge eingesetzt.
Neben dem intensiven Austausch über weitere Themen, sprach der Parlamentarier auch mit zwei jungen Männern aus Eriträer, die ein zu Hause auf Zeit in Waibstadt gefunden haben. Harbarth dankte für den Einblick und sprach allen Beteiligten Dank für das Geleistete und die besten Wünsche für kommende Herausforderungen aus.
Quelle: Boris Schmitt