(zg)Migranten beim Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung zu unterstützen, hält Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold für eine Selbstverständlichkeit. Er bezweifelte allerdings, dass die Vorgaben des heute (29.10.) in den Landtag eingebrachten Partizipations- und Integrationsgesetzes in allen Teilen der richtige Weg dafür sind: „Das lässt sich nicht per Gesetz steuern, die Landesregierung wäre besser damit beraten, an den gesunden Menschenverstand zu appellieren.“
Wie die berufliche Weiterbildung für Mitarbeiter, so könne man auch Chancengerechtigkeit und Teilhabe von Migranten nicht erzwingen, meinte Reichhold. Die Mehrzahl der Handwerksbetriebe im Land gingen bei der Integration von Migranten mit gutem Beispiel voran, obwohl dies keine leichte Aufgabe und häufig mit hohem persönlichem Engagement verbunden sei. Reichhold: „Mitarbeiter mit anderem Glauben an ihren religiösen Feiertagen für den Gottesdienst unentgeltlich freizustellen, das praktizieren viele Betriebe ohnehin schon.“ Dafür brauche es keine gesonderte gesetzliche Regelung.
Zudem hält Reichhold den Vorschlag, Gremien in Zukunft zu einem angemessenen Anteil mit Menschen mit Migrationshintergrund zu besetzen, für realitätsfern: „Wir brauchen keine Quoten-Migranten, vielmehr sollten die jeweils gefragten Kompetenzen den Ausschlag für eine Besetzung geben.“ Natürlich sei es auch ein Ziel des Handwerks, Migrantinnen und Migranten entsprechend ihres Anteils an den Beschäftigten in den Gremien des Handwerks zu beteiligen. Die Mitwirkung in Gremien des Handwerks erfolge häufig ehrenamtlich und es sei heute leider schon schwierig genug, ausreichend viele Ehrenamtsträger zu finden. „Die Suche sollten wir durch gesetzliche Maßgaben nicht noch komplizierter machen“, findet Reichhold.
Quelle: Eva Hauser