Die TSG verliert am siebten Spieltag zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison. Beim SC Freiburg muss sich die TSG nach 90 intensiven, schnellen, kämpferischen Minuten mit 2:3 geschlagen geben. Youngster Robin Hack bringt „Hoffe“ in Führung, Niederlechner und Söyüncü drehen die Partie innerhalb von drei Minuten. Kurz vor Schluss, als die TSG alles nach vorne wirft, trifft Stenzel zum 3:1 für die Hausherren. Die TSG kämpft weiter und verkürzt durch ein Eigentor von Julian Schuster noch auf 2:3. Zu mehr reicht es leider nicht mehr.
PERSONAL UND TAKTIK
Julian Nagelsmann schickt beim badischen Derby in Freiburg folgende elf Spieler auf den Platz – Oliver Baumann, Pavel Kaderabek, Havard Nordtveit, Lukas Rupp, Sandro Wagner (zurück nach einer Erkältung), Steven Zuber, Benjamin Hübner (zurück nach muskulären Problemen), Kevin Vogt, Andrej Kramaric, Dennis Geiger und Robin Hack (Bundesliga-Debüt für den 19 Jahre alten Außenstürmer, der im Sommer seinen ersten Profi-Vertrag bei der TSG unterschrieb).
Wie das taktisch aussieht? Sehr flexibel. Meist agiert die TSG mit einer Viererkette – diese besteht aus Zuber und Kaderabek auf den Außen sowie Nordtveit und Hübner im Zentrum. Vogt agiert auf der „Sechs“. Er bekommt im Mittelfeld von Geiger und Rupp Unterstützung. Davor stürmen Wagner, Kramaric und Debütant Hack. Das funktioniert so vor allem gegen den Ball. Mit dem Ball lässt sich Vogt auch immer wieder zwischen Nordtveit und Hübner fallen.
In der 42. Minuten muss Nagelsmann das erste Mal wechseln – Hack verletzt sich bei seinem Debüt in einem Luftzweikampf. Er stößt mit Kevin Vogt zusammen und kann nicht weitermachen. Für ihn kommt Philipp Ochs, der fortan auf der „Acht“ spielt. Kramaric rückt in den Sturm neben Wagner. Lukas Rupp kommt kurz darauf angeschlagen nicht mehr aus der Kabine, er wird von Florian Grillitsch ersetzt. Die TSG stellt dann auch das System um – 3-5-2. Vogt geht in die Dreierkette ins Zentrum. Geiger spielt vor ihm, Grillitsch und Ochs sind die „Achter“. Schon in der 64. Minute wechselt Nagelsmann zum dritten Mal – Nico Schulz kommt auf der linken Außenbahn für Zuber.
13 Minuten vor Spielende stellt die TSG komplett um. Hinten wird es wieder eine Viererkette, weil Benjamin Hübner in den Sturm geht und dort an der Seite von Sandro Wagner spielt. Der nominelle Stoßstürmer hatte sich kurz zuvor auf dem Platz übergeben, konnte aber weitermachen.
DER SPIELFILM
Was für ein Auftakt. Was für eine Geschichte. Robin Hack. Robin Hack macht das 1:0 für die TSG. Bei seinem Bundesliga-Debüt. Vogt verlängert per Kopf im Mittelfeld auf Wagner, der schickt Hack steil. Ein Blick. Ein Schuss. Mit links rein ins Glück.
Die Gastgeber schlagen zurück. Niederlechner bekommt den Ball nach einer Flanke am zweiten Pfosten, schlägt einen Haken und schießt den Ball dann aus sechs, sieben Metern in die kurze Ecke. Keine Chance für Oliver Baumann. Das 1:1.
Die Freiburger gehen in Führung. Ecke von links. Kopfballverlängerung am ersten Pfosten. Im Zentrum steht dann Söyüncü, der den Ball aus kurzer Distanz mit viel Tempo über die Linie drückt. Das 2:1 für die Mannschaft von Christian Streich.
Die Gastgeber kommen noch mal. Günter zieht von der linken Strafraumecke ab. Mit dem linken Fuß. Was für ein Pfund. Baumann reißt die Fäuste nach oben und klärt zur Ecke. Wichtig.
Ecke der TSG. Freiburg klärt, aber der Ball bleibt im Zentrum. Ochs zieht mit dem starken Linken aus 20 Metern ab. Dropkick. Was für ein Pfund. Schwolow fliegt, greift über und lenkt das Ding irgendwie über die Latte. Unfassbare Parade.
Gleich noch mal die TSG. Vogt kommt nach einer Ecke am kurzen Pfosten an den Ball, lässt ihn über den Scheitel streichen. Knapp am zweiten Pfosten vorbei.
Und plötzlich wieder die Gäste. Schuster zieht die Ecke auf den kurzen Pfosten. Keiner kommt ran, das Ding würde direkt passen, aber Baumann ist mit ein bisschen Glück und den Füßen zur Stelle. Puh. Das war knapp.
Kramaric nimmt sich aus 18 Metern ein Herz. Er steht fast an der Stelle, aus der er in der Vorsaison sein Traumtor in Freiburg erzielte. Wieder zieht er mit rechts ab. Aber diesmal hält Schwolow. Mit einer Hand lenkt er den Ball über die Latte. Starke Szene von beiden.
Die TSG wirft alles nach vorne, Benjamin Hübner stürmt neben Sandro Wagner, und der SC Freiburg trifft. Schnelles Umschalten. Stenzel dringt rechts in den Strafraum ein und zieht dann auch mit rechts ab. Ein satter Schuss in die lange Ecke. Nichts zu machen für Baumann. Das 3:1 für die Hausherren.
Die TSG ist noch mal dran. Die Flanke kommt von links. Etwas Chaos im Freiburger Strafraum. Ochs kommt am zweiten Pfosten an den Ball. Er köpft das Ding in die Mitte. Schuster will vor Wagner klären und haut den Ball ins eigene Tor. „Hoffe“ lebt und will mehr. Was für ein Fight. Und das im siebten Spiel innerhalb von 22 Tagen. Großer Sport, Jungs. Großer Kampf.
DIE SZENE DES SPIELS
In der 39. Minute knallen Kevin Vogt und Robin Hack nach einer Ecke außerhalb des Strafraums mit den Köpfen zusammen. Den TSG-Youngster erwischt es schlimm am Kopf. Von der TSG kommen der Teamarzt und ein Physiotherapeut aufs Feld. Und vom SC Freiburg? Auch da geht der Teamarzt mit auf den Platz, unterstützt seine Hoffenheimer Kollegen und hilft, den 19-Jährigen, der sichtlich benommen ist (noch während der Partie wurde im Krankenhaus eine leichte Gehirnerschütterung diagnostiziert. Hack fährt mit dem Team zurück in den Kraichgau, Anm. d. Red.), vom Platz zu bringen. Danke. Fairness und Sportlichkeit vom Feinsten.
DIE ZAHL DES SPIELS: 1
Robin Hack spielt zum ersten Mal für die TSG in der Bundesliga und erzielt dann auch gleich sein erstes Tor. Leider verliert die TSG am siebten Bundesliga-Spieltag auch das erste Mal.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim