Athletic Bilbao war am Dienstagabend in Saalfelden der erwartet schwere Gegner für 1899. Der achtmalige spanische Meister und Zwölfte der vergangenen Saison in der Primera Division stand vor allem defensiv sehr gut und gönnte der 1899-Offensive nur wenig Platz.
Nur selten konnte sich das Team von Markus Gisdol klare Chancen erspielen. Die beste in der ersten Halbzeit hatte Roberto Firmino erst nach 40 Minuten. Eugen Polanski spielte Anthony Modeste im Zentrum 16 Meter vor dem Bilbao-Tor an, der Neuzugang legte nach rechts auf Firmino ab, aber dieser scheiterte im Eins-gegen-Eins am gut reagierenden Herrerin im Kasten der Basken.
Zuvor hatte sich die Partie für zirka 20 Minuten vor allem im Mittelfeld abgespielt. Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts und gingen konsequent in die Zweikämpfe. Die TSG ließ in der Defensive überhaupt nichts zu – Bilbao verzeichnete in der ersten Halbzeit lediglich einen Torschuss. Ein Freistoß von Saborit ging nach 35 Minuten aber deutlich über das Tor.
„Hoffe“ war vom Anstoß weg das aktivere Team und stellte die Basken vor allem in den ersten 20 Minuten mit konsequentem Pressing vor Probleme. Modeste, Volland & Co. liefen die Verteidiger Bilbaos in hohem Tempo an und Polanski sowie Rudy machten dahinter die Anspielstationen zu. So eroberte die TSG viele Bälle – Zählbares kam dabei aber leider nicht heraus.
Mehr Tempo in Halbzeit zwei
Kurz nach der Pause traf Anthony Modeste nach einer tollen Ballannahme und einem fulminanten Linksschuss aus 17 Metern den Pfosten – der Treffer hätte aber nicht gezählt. Der Schiedsrichter hatte auf Abseits entschieden. In der 49. Minute musste Kevin Volland vom Feld. Er hatte kurz vor der Pause in einem Zweikampf einen Schlag auf die Oberschenkel-Rückseite erhalten. Für ihn kam Kai Herdling in die Partie.
Nach 56. Minuten wurde es für 1899 erstmals richtig gefährlich. Kike Sola kam im Strafraum aus sechs Metern zum Abschluss. Seinen Schuss entschärfte Jens Grahl mit einem Klasse-Reflex. Auf beiden Seiten war nun deutlich mehr Vorwärtsdrang zu erkennen.
Es ging nun mit viel Tempo hin und her. Die größte Chance hatte in der 65. Minute Bilbao. Herrera traf einen Volleyschuss mit rechts aus 23 Metern perfekt, aber Jens Grahl flog Richtung linker Winkel und klärte zur Ecke. Kurz zuvor hatte Herrerin im Tor der Basken einen flatternden Linksschuss von Kai Herdling mit den Beinen entschärft.
Schipplock fehlen Zentimeter
In der Folge war der TSG das harte Trainingslager anzumerken. Die Beine wurden ein wenig schwerer, der läuferische Aufwand geringer und die Präzision im Passspiel geringer. Dennoch arbeiteten alle Spieler weiterhin gut gegen den Ball.
Auch offensiv wurde es dann und wann noch gefährlich. Nach einer Ecke des Gegners leitete Herdling über Firmino einen starken Konter ein – sein Steilpass auf Sven Schipplock, der zuvor für Anthony Modeste gekommen war, geriet aber einen Tick zu lang, sodass der herausstürmende Herrerin in letzter Sekunde klären konnte.
Es sollte die letzte große Chance der Partie sein. Nach 90 intensiven Minuten trennten sich die beiden Teams 0:0-Unentschieden. Ein guter Test gegen einen stark organisierten Gegner, der dem Trainerteam der TSG sicherlich viele Erkenntnisse brachte. „Ich habe viel von dem gesehen, was wir trainiert haben. Das Spiel war ein sehr guter Abschluss unseres Trainingslagers hier in Österreich“, sagte Markus Gisdol nach der Partie. „Jens Grahl hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Deshalb ist er unsere Nummer zwei“.
Kapitän Andreas Beck sprach von einer Partie auf Augenhöhe. „Der Gegner war fußballerisch sehr stark und ließ den Ball gut laufen. Deshalb war es ein sehr intensives Spiel.“
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim