(zg) Im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend ist die Kooperation der drei Großen Kreisstädte Bad Rappenau, Eppingen und Sinsheim. Am Samstag startete das gemeinsame Projekt „Frauen kommen an“ im Ratssaal des Bad Rappenauer Rathauses. Gekommen waren ca. 75 zugewanderte Frauen. Die meisten von ihnen sind in den letzten Jahren als Flüchtlinge oder Familiennachzug in den Kraichgau gekommen. Die gemeinsame Veranstaltung entstand im Austausch der Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten der drei Nachbarstädte. Einerseits soll das Rad in Sachen Integration nicht in jeder Stadt neu erfunden werden. Andererseits ist es für die betroffenen Frauen eine große Hilfe zu sehen, dass sie nicht allein in der Situation sind und dass sie nicht allein gelassen werden.
Sichtlich erfreut über das rege Interesse der zugewanderten Damen begrüßte Oberbürgermeister Sebastian Frei die Teilnehmerinnen auch im Namen seiner beiden Amtskollegen Klaus Holaschke aus Eppingen und Jörg Albrecht aus Sinsheim. Schwung und Freude brachte Christa Erdmann aus Eppingen mit ihrer „Energizer“ genannten Gymnastikrunde in den honorigen Ratssaal.
Im Vortragsteil lernten die Teilnehmerinnen Yasemin Özbek kennen, Mitarbeiterin bei der Stadt Heilbronn, und ein Beispiel dafür, dass „Frau“ es schaffen kann. Die Fachfrau Sandra Büchele von der Agentur für Arbeit erläuterte Wege in die Berufstätigkeit. Der Weg kann langwierig und verschlungen sein, aber die Erfolgsaussichten sind gut. So lautet die Botschaft des ersten Teils der Veranstaltung, die Jeanette Renk-Mulder aus Bad Rappenau , Andrea Lederer aus Eppingen und Inge Baumgärtner aus Sinsheim gemeinsam konzipiert haben. Im zweiten Teil ging es in 4 Workshops um die persönliche Situation der Teilnehmerinnen. Erfahrene Referentinnen halfen dabei, eigene Ziele und Wünsche zu formulieren, sich selbst zu präsentieren und Antworten auf komplexe Fragen des Miteinanders in Deutschland zu finden.
Organisiert war das Ganze als eine „ganz normale“ Tagung, zum Beispiel mit Anmeldung, Namensschildern und Teilnahmebestätigung. Bewusst wurden die Frauen in die Regularien der für sie neuen Kultur hineingenommen. Diese Vorgehensweise fruchtet, die Teilnehmerinnen fühlten sich sichtlich wohl und beteiligten sich rege. Die gemeinsam organisierte An- und Abreise aus Eppingen und Sinsheim, sowie eine kleine Pausenbewirtung rundeten das Programm ab.
Möglich wurde die Veranstaltung, die den Auftakt zu einem Jahresprogramm bildet, durch Fördermittel des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Bis zur Sommerpause 2019 dauert das von den Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten der drei Nachbarstädte vorbereitete Programm. In jeder Stadt gibt es in den nächsten Monaten weitere, kleinere Workshops und die Möglichkeit zum Einzelcoaching. Gemeinsame Veranstaltungen wird es noch zwei geben: eine in Eppingen und eine in Sinsheim.
Damit der Schwung des Auftaktes erhalten bleibt, wurden die Teilnehmerinnen gleich zu ersten Nachfolgeveranstaltungen in den drei Städten eingeladen. Die sofort vor Ort zahlreich ausgefüllten Anmeldebögen untermauern das Interesse der Frauen an der eigenen Integration.
Quelle: Stadt Sinsheim