(zg) In der Regie von Carsten Ramm zeigt die Badische Landesbühne am 28. Oktober um 19.30 Uhr in Sinsheim Shakespeares Klassiker Hamlet. Vor der Vorstellung findet um 19.00 Uhr eine Einführung in die Produktion statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Das Stück handelt vom Dänenprinzen Hamlet, dessen Vater vom eigenen Bruder Claudius ermordet wird. Kurz darauf heiratet Claudius Hamlets Mutter, wird König und am Hof regt sich scheinbar kein Protest dagegen. Nur der junge Hamlet rebelliert. Er gibt vor, dem Wahnsinn verfallen zu sein, um ungestört die Wahrheit über den Tod seines Vaters herausfinden zu können und setzt mit dieser Taktik sogar seine Liebe zu Ophelia aufs Spiel. Wir sprachen mit der Ausstatterin Ella Späte, die für Hamlet das Bühnenbild und die Kostüme entwirft.
Frau Späte, Sie arbeiten als Ausstatterin in der BLB-Produktion Hamlet. Was genau ist Ihre Aufgabe als Ausstatterin?
Die Aufgabe einer Theaterausstatterin ist es, allen Dingen die sichtbar sind, ein künstlerisches Gesicht zu geben. Bühnenbilder, Requisiten, Masken und Kostüme sollen den Regisseur dabei unterstützen, seine Lesart einer Geschichte darzubieten. Dabei sollte sich die komplette Ausstattung nicht verselbstständigen und der Inszenierung dienen. Alle Dinge die zu sehen sind, müssen im Vorfeld von der Ausstatterin als künstlerischer und technischer Entwurf zu Papier gebracht werden. Danach setzen die Werkstätten und die Schneiderei diese Entwürfe mit Hilfe der Ausstatterin um.
Was reizt Sie an der Arbeit an Shakespeares Hamlet besonders?
Zunächst ist es immer spannend, sich mit Shakespeare zu beschäftigen. Abgesehen davon wollte ich die erfolgreiche Arbeit, die ich mit Carsten Ramm 1995 an den Landesbühnen Sachsen begann, fortsetzen.
Welche Ästhetik bei Bühne und Kostümen erwartet die Zuschauer?
Die Bühne wird schlicht sein, gibt aber dem Auge Platz für ein opulentes Kostümbild. „New Wave und Gothik meets italienische Renaissance“ könnte man das zugrunde liegende Konzept nennen. Dazu angeregt hat mich der Besuch des alljährlichen Wave-Gotik-Treffens (WGT) in Leipzig, eine Augenweide! Die Besucher dieses Musik- und Kulturfestivals der Schwarzen Szene haben mich durch ihre Kostümierungen inspiriert. Ihre besondere Schönheit impliziert nicht nur Individualität sondern auch Antiautorität und Punk, was für mich eine passende Beigabe, speziell für das Stück Hamlet, darstellt.
Ella Späte studierte von 1981 bis 1987 Bühnenbild an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Sie schloss ihr Zusatzdiplom als Kostümbildnerin 1988 ab und arbeite danach sowohl als Dozentin an unterschiedlichen Hochschulen als auch als Ausstatterin. Stationen sind u.a. die Semperoper in Dresden, das Staatsschauspiel Dresden, die Landesbühnen Sachsen, die Deutsche Oper Berlin, die Staatsoper Szczecin und das Düsseldorfer Schauspielhaus. Von 2012-2015 arbeitete sie als Ausstatterin für Dieter Wedel im Rahmen der Zwingerfestspiele Dresden (2011), der Nibelungenfestspiele in Worms (2012-2014) und der Bad Hersfelder Festspiele (2015).
Mit: Kathrin Berg, Cornelia Heilmann, Katharina Heißenhuber, Jessica Schultheis, Cornelius Danneberg, Stefan Holm, Frederik Kienle, René Laier, Maximilian Wex, Inszenierung: Carsten Ramm, Ausstattung: Ella Späte, Musikalische Leitung: Hennes Holz, Kampftraining: Jürgen Lingmann, Puppenspiel: Detlef Heinichen, Lichtgestaltung: Tilo Schwarz
Mittwoch, 28. Oktober 2015, 19.30 Uhr in Sinsheim, im Wilhelmi-Gymnasium
Kartenvorverkauf:
Bürgerbüro der Stadtverwaltung, 07261.404136, E-Mail: [email protected] Bücherland Sinsheim, 07261.64288, E-Mail: [email protected]
Buchhandlung Doll, 07261.2322, E-Mail: [email protected]
Quelle: Martina Illinger