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Jahresbericht des Verkehrswarndienstes 2012

19. Februar 2013 | Blaulicht, Das Neueste

Ein verlorenes Segelboot oder eine Mutter mit Kinderwagen die auf der Autobahn spazieren geht. Das sind nur zwei skurrile von insgesamt 31.017 Warnmeldungen die der Verkehrswarndienst 2012 herausgegeben hat. Um umfangreich vor Gefahren warnen zu können, sollen Verkehrsteilnehmer Gefahren unmittelbar via Notruf der Polizei mitteilten.

„Freilaufende Esel, verlorene Boote, 25 Tonnen Äpfel auf der Fahrbahn, ein 30 Kilometer langer Stau oder eine auf der Autobahn spazieren gehende Mutter mit Kinderwagen. Das sind nur einige außergewöhnliche Beispiele für Meldungen, die der Verkehrswarndienst im abgelaufenen Kalenderjahr ausgestrahlt hat“, sagte Innenminister Reinhold Gall am Sonntag, 17. Februar 2013, in Stuttgart. „Die Warnmeldungen sind überaus wichtig für die Verkehrssicherheit.“

Hinweise von Verkehrsteilnehmern helfen Unfälle zu vermeiden

Die besonderen Verkehrsverhältnisse auf Autobahnen und Bundesstraßen, wie hohe Geschwindigkeit und Verkehrsaufkommen, führten bei Verkehrsunfällen oft zu schwerwiegenden Folgen für die Verunglückten. Es sei deshalb von großer Bedeutung, dass Verkehrsteilnehmer Gefahren unmittelbar via Notruf der Polizei mitteilten, beispielsweise Gegenstände auf der Fahrbahn, kritische Witterungsverhältnisse, Steinewerfer auf Autobahnbrücken. Dies insbesondere auch dann, wenn die Gefahr für den Einzelnen bereits durch Passieren der Gefahrenstelle gebannt sei. „Je umfassender die beim Verkehrswarndienst vorgehaltenen Daten sind, umso effizienter kann auch der Einsatz von Navigationssystemen erfolgen“, betonte der Innenminister. Neben größerer Sicherheit könne auch der Verkehrsfluss verbessert werden. Staus würden dank alternativer Routenplanungen verringert werden und so auch der volkswirtschaftliche Schaden.

Geisterfahrer, Personen und Fahrräder auf der Autobahn

31.017 Warnmeldungen habe der Verkehrswarndienst 2012 herausgegeben, drei Prozent mehr als im Vorjahr (30.134 Meldungen). Die überwiegende Mehrheit wegen Gefahren auf den Autobahnen (72 Prozent), gefolgt von den Bundesstraßen (19 Prozent). In 6.307 Fällen sei die A 5 betroffen gewesen, dicht gefolgt von der A 8 (5.639 Fälle) und der A 81 (4.298 Fälle).

339 „Geisterfahrer“ seien gemeldet worden (2011: 342) und 1.613 Mal (2011: 1.483 / plus 8,8 Prozent) sei vor „Personen auf der Fahrbahn“ gewarnt worden, in 198 Fällen vor einer „Gefahr durch Radfahrer“ (2011: 156 / plus 26,9 Prozent). Die Zahl der Meldungen wegen „Gegenständen auf der Fahrbahn“ habe 6.629 betragen (2011: 6.527 / plus 1,6 Prozent). Besonders Privatpersonen hätten durch mangelhafte Sicherung ihrer Ladung diverse Gegenstände verloren. „Unter anderem drei Boote, eine Holzhütte, ein vom Zugfahrzeug gelöster LKW-Anhänger und sogar ein Segelboot“, sagte Innenminister Gall.

Die Kategorie „Freilaufende Tiere“ habe sich um 61 Meldungen auf 1.385 Fälle erhöht (plus 4,6 Prozent). Beispielsweise seien aus einer Umzäunung im Hochschwarzwald 20 Rinder und im Bereich Schluchsee 30 Rinder entwichen. 54 mal (2011: 55) hätten Personen, meist von Brücken herab, Gegenstände auf die Fahrbahn geworfen.

Weitere Informationen

Der Verkehrswarndienst des Landes Baden-Württemberg feierte im Jahr 2012 sein 50-jähriges Bestehen. Als „Landesstelle für den Verkehrswarndienst“ ist er ein Teil des Lagezentrums der Landesregierung im Innenministerium und rund um die Uhr besetzt. Die Verkehrsmeldungen werden an die Nationale Meldestelle in Neuss und die Rundfunksender in Baden-Württemberg übermittelt und direkt den Bürgern im Internet und über Navigationsgeräte zur Verfügung gestellt.

Quelle: Innenministerium

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