Strahlende Gesichter, ein entspannter Rahmen und von oben reichlich Sonnenschein – die Examensfeier im Bildungszentrum Gesundheit (BZG) in Wiesloch, bei der elf Krankenpflegehelferinnen und -helfer ihre Urkunden überreicht bekamen, hatte an diesem Nachmittag alles parat, was zu einer gelungenen Veranstaltung gehörte. Da passten auch die mitreißenden Gesangsdarbietungen von Claudia Aragón, die mit ihrer expressiven Stimme Klassiker wie „Yo viveré“ und „Bésame mucho“ darbot.
Andrea Senn-Lohr, die Leiterin der Einrichtung, fasste die Anstrengungen der vergangenen zwölf Monate in einem Eingangssatz zusammen: „Sie haben es geschafft!“, wandte sie sich an die elf Absolventen, weitere vier Prüflinge müssten noch etwas „nachlegen“, aber auch ihnen stünde die Zukunft offen. Die vergangenen Monate seien nicht immer leicht gewesen, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. „Die Herausforderungen lagen auf der Straße“, so Senn-Lohr weiter, und doch hätten die – nun examinierten — Pflegehelfer alles mit Bravour gemeistert, sich auf die Unterstützung der Bekannten, Verwandten und Freunden verlassend. Senn-Lohr weiter: „Wir sind froh und glücklich, dass wir Sie haben!“ Denn gerade diese jungen Menschen seien es, die ganz nah an den Pflegebedürftigen seien, die sich mit ihnen befassten, ihre Sorgen teilten und für sie da seien. Dabei sei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, so die Leiterin der Einrichtung, denn so manche/r würde überlegen, ob er/sie nicht noch draufsatteln und die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft angehen wolle.
Rolf Poxleitner, Pflegedienstleiter am GRN-Standort Eberbach, der stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen sprach, lobte: „Der Erfolg von Ihnen als Absolventen ist letztlich auch jener der Schule und der Lehrkräfte. „Nur mit praxisnaher Ausbildung und hervorragendem Personal können wir auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben“, zeigte sich Poxleitner zufrieden, auch und gerade angesichts des seit Jahren zu beklagenden Fachkräftemangels, dem man hier entgegenwirken könne. „Egal, ob sie nun künftig in einer der GRN-Einrichtungen arbeiten oder aber die dreijährige Ausbildung aufstocken – Ihnen stehen alle Türen offen! Verlieren Sie also das nächste Ziel nicht aus den Augen!“
Auch Kursleiterin Katja Mülberger blickte auf die vergangene, spannende Zeit zurück: „Ich war gerne mit Ihnen zusammen“. Sie ließ die gemeinsamen Monate mit einer unterhaltsamen Dia-Show Revue passieren, die viel Gelegenheit für den einen oder anderen Lacher gab und an einen Abschnitt erinnerte, in welchem das „Wir“ stets im Mittelpunkt stand und aus elf Individuen eine Gemeinschaft zu schaffen, zu formen verstand. Sie erinnerte an die Anfänge des gemeinsamen Wegs, als die Neuen ihre Ziele auf Ballons formulieren sollten und ging auf ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten ein, die sie nun nach den zwölf Monaten erworben haben.
Stellvertretend für alle Praxisanleiterinnen der Standorte sprachen Isolde Kaiser und Janina Menrath zu den frisch gebackenen Pflegehelfern. Sie hoben hervor, dass die aktuellen Rahmenbedingungen für ihren wichtigen Beruf nicht eben die besten seien – man habe nach wie vor mit Personal- und Nachwuchsmangel zu kämpfen, die hohe Zahl der Leiharbeiter lasse oft keine festen Teamstrukturen zu, „und trotzdem sind Sie in diesem Tätigkeitsfeld geblieben, denn sie wollen alle keine seelenlose Arbeit verrichten“. Stattdessen hätten sich die jungen Leute auf ihre Fahnen geschrieben, den Menschen zu begegnen, ihnen zu helfen und einen wertvollen Beitrag auch und vor allem für die Gesellschaft zu leisten.
Und schließlich, bevor die Feier in einem kulinarischen Beisammensein enden sollte, fasste Kurssprecher Johannes Vogel das Credo nochmals zusammen: „Unser Antrieb ist es, jenen Menschen zu helfen, die sich nicht (mehr) zu helfen imstande sehen. Und so hoffen wir, mit unserem Engagement künftig den Pflegekräftemangel etwas abfedern zu können.“