DMG-Herbstmissionsfest: 1.200 Besucher informieren sich über Projekte weltweit
(zg) „Wichtiger als alles Materielle, was wir haben, ist die Nächstenliebe.“ Mit diesen Worten dankte der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht beim Herbstmissionsfest am 22.09. der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG) für ihre Projekte weltweit und betonte die Verbundenheit der großen Kreisstadt Sinsheim mit dem christlichen Hilfswerk. 1.200 Gäste waren am Wahlsonntag auf dem Buchenauerhof zusammengekommen, um sich über die Projekte der DMG weltweit zu informieren.
In seinem Grußwort sagte Albrecht, er sei froh, dass es in Sinsheim neben dem Auto- und Technikmuseum und Golfclub auch die große Mission gebe. Ihre Heimatzentrale Buchenauerhof sei ein „menschlicher Leuchtturm“, von dem viel Gutes ausgehe. Er sei stolz darauf, dass 400 DMG-Mitarbeiter mit ihren Hilfsprojekten auch den Namen der Stadt Sinsheim in die Welt hinaustragen. Albrecht äußerte sich beim Herbstmissionsfest außerdem zur Bundestagswahl: „Ich wünsche Deutschland ein gutes Miteinander in einer gelingenden Zukunft. Nur im Gespräch und gemeinsam können wir für unsere Mitmenschen da sein und unser Land, unsere Städte und Gemeinden voranbringen.“
Pfarrer Günther Beck (DMG-Öffentlichkeitsreferent) knüpfte in seiner Botschaft ebenfalls an die Bundestagswahl an, mit den Worten: „Jesus ist die beste Wahl!“ Beck forderte die rund 1.200 Gäste auf, den Glauben an Jesus in ihrem Leben konkret werden zu lassen und etwas in der Gesellschaft zu bewegen.
Der Brasilianer Thomaz Litz schilderte, wie verworren Wahlen in seiner Heimat sein können. Im Nordosten des Landes kontrollierten wenige reiche Großfamilien Politik, Wirtschaft, Schul- und Gesundheitswesen. Während des Wahlkampfes befestige die herrschende Familie an jedem Haus ein Poster des „richtigen Politikers“. Wer das toleriere erhalte Geldgeschenke. Reiße man es ab, drohe nächtlicher Besuch durch Schlägertrupps. Litz bietet in seiner brasilianischen Kirche Gesprächskreise über Korruption, Wahlen und christliche Werte an. „Viele in unserem Ort hörten hier das erste Mal das Wort Demokratie.“ Die offenen Gespräche hätten die Einstellung vieler Menschen verändert.
Missionsdirektor Dr. Detlef Blöcher wies in seiner Predigt auf die Verfolgung von Christen in Ägypten hin. Dort seien unmittelbar nach der Absetzung Mursis 85 Kirchen niedergebrannt worden. Der christliche Fernsehsender Sat-7 (Zypern) übertrug kürzlich einen Gottesdienst mit rund 150 Teilnehmern aus einer ausgebrannten Kirche in Oberägypten. Die eindrucksvollen Aufnahmen wurden beim Herbstmissionsfest eingeblendet und berührten die Zuschauer tief. Blöcher forderte auf, in der Gesellschaft die Stimme zu erheben, um etwas zu bewegen – auch für leidende Christen in anderen Ländern. So war das Herbstmissionsfest geprägt von nachdenklichen Tönen, aber auch von Fröhlichem:
Musikalisch begeisterten die „Pälzer Kercheblueser“ mit Musik zur Ehre Gottes. Sie boten Folk, Blues und Swing vom Feinsten, träumerisch untermalt mit Geige, Flöten und Dudelsack, aber auch modernen Gitarrenriffs und einer bärenstarken Drum. Sie unterlegten bekannte Melodien aus den 1960er- und 1970er-Jahren mit christlichen Texten – das sind „getaufte Lieder“, erklärte Gitarrist Hubert Weiler. Die Zuschauer schmunzelten, wie genau der Text von „Vergiss nicht zu danken“ zu einer eingängige Melodie von Eric Clapton passte, und sangen fröhlich mit.
Gleichzeitig erlebten rund 150 Kinder „Radieschenfieber“ (Matthias Jungermann aus Stuttgart). Er begeisterte mit Bananen, Gurken, Trauben und Paprika, die über den Tisch liefen, lustige Sprüche drauf hatten und ihre kleinen Zuhörer zum Mitmachen animierten. Biblische Geschichten auf originelle Weise: So war die Banane der „verlorene Sohn“, der völlig abgebrannt nur noch als Schale auf dem Tisch lag. Die Kinder bogen sich vor Lachen, als dieser Bananen-Sohn die Paprika-Schweine füttern musste. Später kehrte er zurück zu seinem liebenden Ananas-Vater und verwandelte sich wieder in eine gesunde Banane.
Das DMG-Herbstmissionsfest war ein buntes Familienfest mit Tiefe und interessanten Informationen und Eindrücken aus anderen Ländern und Kulturen.
Quelle: Theo Volland