Rettungsanker für Vorzeigeprojekte
Familienbildung und –begleitung und Kinderschutz sind ebenso wichtige Säulen der Arbeit des Amts für Bildung, Familie und Soziales wie die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts über alle Bevölkerungsschichten hinweg. Dank der Unterstützung der Josef Wund Stiftung können die beiden städtischen Vorzeigeprojekte „Josef Wund Sinsheimer Modell“ und „Kulturcafé Hoffenheim“ realisiert und aufrechterhalten werden.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht empfing gemeinsam mit der stellvertretenden Amtsleiterin Bettina Richter-Kluge den Geschäftsführer Christoph Palm und den Prokuristen Günter Geyer von der Josef Wund Stiftung im Rathaus. Vor Ort präsentierten die beiden Projektleiter Stefanie Sosa y Fink und Frederik Böna ihre Projekte.
Damit Kinder gesund und glücklich aufwachsen können, brauchen sie eine klare zeitliche und räumliche Verlässlichkeit, ein Grundmaß an haltgebender Ordnung, Regeln, andere Kinder und mindestens eine Person, die sie um ihrer selbst willen liebt und annimmt. Im idealen Fall bietet dies das familiäre Umfeld, in einer Erziehungspartnerschaft mit Fachkräften der Kindertagesbetreuung und Vereinen. An dieser wichtigen Nahtstelle setzt das Josef Wund Sinsheimer Modell seit 2019 an. Neben Angeboten der Familienbildung und –begleitung liegt der Schwerpunkt aktuell auf der Erarbeitung eines Kinderschutzkonzepts zur Prävention von Gewalt im häuslichen Umfeld sowie in der Kindertagesbetreuung. Für das kommende Frühjahr ist ein Fachtag Kinderschutz geplant, den die Projektleitung gerade mit dem Kinder- und Jugendreferenten Markus Bosler plant. „Ursprünglich war der Fachtag bereits für diesen September angedacht“, erläuterte Sosa y Fink. Coronabedingt habe man verschieben müssen. Dass es dank der Förderung der Stiftung nun aber möglich sei, neben den Fachvorträgen und Workshops ein kulturelles Rahmenprogramm und sogenanntes Graphic Recording, also visuelles mit Zeichnungen unterstütztes Protokollieren, anzubieten, freue sie umso mehr.
Im Rahmen des Projekts Kulturcafé entsteht im ehemaligen Jugendtreff in Hoffenheim ein Ort der Begegnung. Schwerpunkt ist eine Reparatur- und Nähwerkstatt mit Cafébetrieb. Ein Kulturprogramm mit Ausstellungen und Kleinkunst ist in Planung. Kooperationspartner sind die Jugendakademie der TSG 1899 Hoffenheim, regionale Künstler sowie diverse Organisationen in der Arbeit mit geflüchteten und zugewanderten Menschen. Für das Kulturcafé Hoffenheim sei die Josef Wund Stiftung ein „Rettungsanker“ gewesen, zeigte sich Böna dankbar. Das Projekt war bereits länger geplant. Eine Förderung von Seiten des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurde nicht bewilligt, weil Kultur im engeren Sinn nicht Mittelpunkt des Projekts ist. So kam die Josef Wund Stiftung ins Spiel. „Gerade auch die idealen Synergien mit der TSG machten dieses wichtige Projekt für uns so interessant“, erläuterte Palm.
Die Josef Wund Stiftung fördert das Josef Wund Sinsheimer Modell in diesem Jahr mit 20.000 Euro und das Kulturcafé Hoffenheim mit 15.000 Euro. „Beim Sinsheimer Modell kann man mit Fug und Recht von einem Vorzeigeprojekt sprechen. In den letzten beiden Jahren ist hier etwas wirklich Tolles entstanden“, betonte Palm und zog einen Vergleich hinzu: „Das ‚Bäumchen‘ wächst. Bis der Baum stabil von alleine steht, stützen wir gerne.“
Oberbürgermeister Jörg Albrecht dankte der Stiftung ebenso herzlich wie den Projektbeteiligten. „Ich empfinde großen Dank und große Freude im Angesicht solch toller Projekte und solch eines großen Engagements der Stiftung und unserer Mitarbeiter.“