Ausbau von Tagesbetreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren, Landesprogramm STÄRKE und Bereitschaftspflege auf der Tagesordnung
Mit einer Information über den erfolgreichen Ausbau von Tagesbetreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren, der weiteren Umsetzung des Landesprogramms STÄRKE und der Höhe des Erziehungszuschlags für die Bereitschaftspflege befasst sich der Jugendhilfeausschuss am Dienstag, 4. November 2014. In der öffentlichen Sitzung, die um 14 Uhr im Sitzungssaal 5. OG des Landratsamtes in Heidelberg, Kurfürsten-Anlage 38 – 40 beginnt, erwartet die Ausschussmitglieder ebenfalls ein mündlicher Bericht über den demografischen Wandel in der Kinder- und Jugendhilfe, der Jahresbericht des Kreisjugendrings Rhein-Neckar e.V. 2013 sowie eine Aufgabenbeschreibung des Jugendamtes, einschließlich der Fall- und Kostenentwicklung.
Zunächst werden die beiden stellvertretenden Ausschussvorsitzenden aus der Mitte des Gremiums gewählt. Diese führen den Vorsitz im Jugendhilfeausschuss für den Fall, dass der Landrat verhindert ist und den Ersten Landesbeamten nicht mit seiner Vertretung beauftragt hat.
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Vor dem Hintergrund der Kreistagswahl im Mai 2014 und der damit verbundenen neuen Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses erhalten die Ausschussmitglieder in der Sitzung einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aufgaben des Jugendamtes, dessen organisatorische Struktur und die Fall- und Kostenentwicklung der letzten Jahre.
Landrat Stefan Dallinger bittet den Jugendhilfeausschuss, vom erreichten Ausbaustand der Tagesbetreuungsplätze zum 1. März 2014 Kenntnis zu nehmen. Seit August 2013 hat jedes Kind im Alter von einem bis zum vollendeten dritten Lebensjahr einen individuellen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege. Das Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises erhebt jährlich die örtliche Bedarfsplanung der Gemeinden. Zum Stichtag 1. März 2014 standen im Rhein-Neckar-Kreis für 13.837 Kinder insgesamt 5.143 Kindertagesbetreuungsplätze zur Verfügung. Die daraus resultierende Versorgungsquote von 37,2 Prozent liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt von 27,7 Prozent.
Weiterhin nehmen die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses Kenntnis von der weiteren Umsetzung des Landesprogramms STÄRKE. Das Elternbildungsprogramm soll der Stärkung der Elternkompetenz dienen und frühzeitig bei der Erziehung der Kinder unterstützen. Seit Juli 2014 besteht das Programm aus den Komponenten „Allgemeine Familienbildungsangebote für Familien mit Kindern im ersten Lebensjahr“, „Familien in besonderen Lebenssituationen“ und „Offene Treffs“. Als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe koordiniert das Jugendamt das Elternbildungsprogramm STÄRKE im Rhein-Neckar-Kreis.
Wenn ein Kleinkind unvorhersehbar und kurzfristig aus seiner Familie herausgenommen werden muss, wird es im Rahmen der Bereitschaftspflege bei geeigneten Pflegeeltern untergebracht. Um dem gestiegenen Bedarf an solchen Unterbringungsmöglichkeiten zu decken, müssen auch neue Bereitschaftspflegepersonen gewonnen werden. Landrat Stefan Dallinger schlägt den Ausschussmitgliedern daher vor, den Erziehungszuschlag für das erste Jahr einer Bereitschaftspflege im Rhein-Neckar-Kreis ab dem 1. Januar 2015 von bisher insgesamt 534 Euro auf 801 Euro zu erhöhen.
Der Ausschuss wird zudem darüber beschließen, den Verein „Stadtjugendring Weinheim e.V.“ als freien Träger der Jugendhilfe anzuerkennen. Die dafür erforderlichen Voraussetzungen sind erfüllt. Nach erfolgreicher Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe kann der Verein Fördergelder für die Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfeplans des Bundes beantragen.
Quelle: Rhein Neckar Kreis