(zg) Von Deutschland sollte im Jahr des Lutherjubiläums eine neue Reformation ausgehen, die wie vor 500 Jahren die ganze Welt durchdringt und verändert. Diese Überzeugung äußerte der junge Theologe Timo Goseberg vom christlichen Missions- und Hilfswerk DMG. Goseberg war Hauptredner beim „JuMi 2017“, dem Jugendevent der DMG und des Theologischen Seminars Adelshofen (TSA) am Wochenende auf dem Buchenauerhof. Er sagte: „Unsere Welt braucht eine Revolution der Herzen, durch die der einzelne Mensch und die ganze Gesellschaft erneuert werden.“
Bei dieser „Revolution der Liebe Gottes“ müsse die Person des Auferstandenen Jesus Christus im Zentrum stehen und seine Botschaft der Annahme von Sündern und Nächstenliebe, wie vor 500 Jahren bei Martin Luther, der das Wort „Christus alleine“ geprägt hat. Goseberg: „Ich wünsche mir Christen, die Gottes Liebe wirklich leben! Ich wünsche mir Kirchen, die wieder Jesus alleine als Fundament haben. Und eine Gesellschaft, die tief vom Evangelium durchdrungen wird.“ Wenn das geschehe, habe das Lutherjahr seinen Sinn erreicht.
Solche Christen zeigten durch Taten der Liebe, wie Jesus sich seine neue Welt gewünscht habe. Friede werde möglich, wo zuvor Terror und Krieg herrschten. Kaputte Familien erlebten Heilung. Menschenhandel, soziale Ungerechtigkeit und Armut würden bekämpft. „Die Liebe von Jesus ändert alles!“, betonte der junge Theologe.
Wie diese Neubelebung des Glaubens wirkt, zeigten Missionare der DMG auf: Ruth und Alfred Waweru berichteten vom Flüchtlingslager Doro im Südsudan, wo 40.000 Bürgerkriegsflüchtlinge untergebracht sind. Ihr Team unterhält dort eine Schule, ein Krankenhaus, eine Hungerhilfe, Lepraarbeit und ein Programm zum Aufbau christlicher Gemeinden. „Wir schenken Flüchtlingen Hoffnung und lassen sie wissen, dass Gott sie nicht vergessen hat“, sagte Ruth Waweru auf die Frage nach ihrer Motivation.
Den Sinsheimer Missionaren ist wichtig, Gottes Liebe in die Welt hinauszutragen. Das motiviert auch 35 Freiwillige und Kurzzeitmissionare der DMG: junge Leute, die ab August zwischen Abitur und Ausbildung oder Studium ein Jahr im Ausland absolvieren. Es war der Höhepunkt des Abends, als sie für ihren Jahreseinsatz unter Gottes Segen gestellt wurden.
Das JuMi 2017 zeigte, wieviel jungen Leuten im Land der Reformation ihr Glaube noch bedeutet. Kristina aus Zeven erklärte: „Mein Glaube ist meine Identität, durch ihn weiß ich, dass ich ein Kind Gottes bin.“ Jo aus Wismar: „Glaube bedeutet ernstzunehmen, was Gott in der Bibel sagt, weil es die Wahrheit ist.“ Magdalena aus Bad Homburg: „Glaube ist Freiheit für mich.“
Michael Spieth, ein Lutherimitator aus Leonberg, stellte ihnen Fragen zur Reformation: „99 Thesen? Nein, das war Nena mit ihren Luftballons! Luther hatte 95 Thesen“, erklärte der Mann in Mönchskutte einer 14-Jährigen. Seine markigen Sprüche kamen an: „Iss, was gar ist. Trink, was klar ist. Red, was wahr ist.“ Was Luther tun würde, wenn er heute noch lebte? „Er würde sich selbst von Jesus reformieren lassen und den Menschen die wunderbare Botschaft der Bibel ans Herz legen, genau wie damals“, sagte der Leonberger, der den Reformator darstellte.
Musikalisch begeisterte das Liveworship-Kollektiv aus Düsseldorf mit energiegeladenem Power-Worship. Ihr Leiter, Dario Große, sagte: „Wir stellen Jesus und seine Liebe in die Mitte und lassen die Leute mit frischen, jungen Klängen erleben, dass Glaube nichts Verstaubtes ist.“
Das JuMi erreichte sein Ziel, junge Leute aus ganz Deutschland für Gottes Liebe zu begeistern. Bene (19) aus München sagte: „Ich bin gekommen, weil ich mit coolen Leuten Gott feiern und Neues über Mission hören will.“ Miriam (19) aus Bad Friedrichshall: „Bei der DMG lerne ich mehr über Jesus.“ Das Konzept kam an. Noch tief in der Nacht am Lagerfeuer erklangen christliche Songs, während junge Leute bei leckerem Stockbrot über das Erlebte redeten.