Die TSG Hoffenheim hat ihr Auswärtsspiel am 20. Bundesliga-Spieltag bei Rekordmeister und Tabellenführer Bayern München mit 2:5 verloren. Mark Uth und Serge Gnabry brachten „Hoffe“ in der Allianz Arena in Führung, aber Lewandowski und Boateng schlugen noch vor dem Seitenwechsel zurück. Nach der Pause entschieden Coman, Vidal und Wagner die Partie zugunsten des FC Bayern.
PERSONAL UND TAKTIK:
Im Vergleich zur Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag veränderte TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann seine Startelf beim Duell mit Rekordmeister Bayern München in der Allianz Arena auf einer Position – Mark Uth rutschte für Adam Szalai in die Anfangsformation.
Das Team stellte sich in der gewohnten 3-5-2-Grundordnung auf und wollte dem Tabellenführer so die Stirn bieten. In der Spitze begannen die beiden schnellen Stürmer Serge Gnabry und Mark Uth. Diese beiden wurden aus dem Mittelfeld heraus von Dennis Geiger auf der „Sechs“ und Lukas Rupp sowie Florian Grillitsch etwas weiter vorne unterstützt. Druck auf den Außenbahnen sollten im Spiel nach vorne Steven Zuber und Pavel Kaderabek entwickeln. Beide ließen sich bei Ballbesitz der Münchner neben die Dreierkette mit Ermin Bicakcic, Kevin Vogt und Benjamin Hübner fallen.
Zur Pause reagierte Julian Nagelsmann das erste Mal – für den mit Gelb vorbelasteten Ermin Bicakcic kam Kevin Akpoguma in die Partie. Er ersetzte ihn in der Dreierkette. Auch der zweite Wechsel der TSG in der 59. Minute änderte nichts an der Hoffenheimer Grundordnung. Nadiem Amiri ersetzte Lukas Rupp auf der „Acht“. Direkt nach dem 2:4 wechselte Nagelsmann in der 67. Minute zum dritten Mal – Andrej Kramaric kam für Benjamin Hübner. Damit änderte die TSG auch das System – „Hoffe“ spielte es ab dem Zeitpunkt in einem 4-3-3.
DER SPIELFILM
Serge Gnabry drang in den Münchner Strafraum ein und wurde dann von Kimmich über den Haufen gerannt. Ein bisschen viel Hüfte, ein bisschen viel Arm. Schiedsrichter Gräfe pfiff. Elfmeter für die TSG.
Gnabry – der Gefoulte – trat zum Elfmeter an. Er schob ihn in die Ecke, aber Ulreich war da. Er hielt, musste den Ball aber prallen lassen. Uth schaltete am schnellsten, kam zum Ball und drückte das Leder zum frühen 1:0 für die TSG über die Linie. Was für ein Auftakt.
Wahnsinn. Serge Gnabry fiel der Ball 25 Meter vor dem Bayern-Tor vor die Füße und die Nr. 29 zog sofort trocken mit rechts ab. Was für ein Pfund. Ulreich konnte nur zuschauen, wie der Ball in seinem Tor einschlug. Das 2:0.
Plötzlich kamen die Bayern zum Anschlusstreffer. Coman flankte von der linken Seite, Tolisso legte ab und Kimmich zog dann aus 17 Metern ab. Lewandowski hielt zwei Meter vor dem TSG-Tor die Fußspitze in den Ball und sorgte so für das Bayern-Tor.
Gleich ihre nächste Möglichkeit nutzten die Münchner zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Arjen Robben kam Jerome Boateng im Strafraum zum Kopfball. Keine Abwehrchance für Baumann – das 2:2.
Die TSG presste gegen die Münchner an deren Eckfahne, der Rekordmeister befreite sich und fand dann im Strafraum der TSG zu viel Platz vor. Lewandowski auf Coman und der traf mit rechts flach in die lange Ecke. Das 2:3.
Nach einer Ecke von Arjen Robben stieg Arturo Vidal am zweiten Pfosten hoch und köpfte den Ball ins TSG-Tor. Mark Uth wollte retten, köpfte den Ball wieder weg, aber dieser hatte die Linie schon überschritten. Das 4:2 für den Tabellenführer.
Rafinha hatte auf der rechten Seite Platz und gab den Ball in die Mitte. Baumann war nur mit den Fingerspitzen dran und Sandro Wagner stand, wo ein Mittelstürmer stehen muss. Der Ex-Hoffenheimer machte das 5:2 für die Hausherren.
DIE SZENE DES SPIELS:
Vor dem 3:2 der Münchner presste die TSG extrem hoch, schob bis an die Eckfahne der Münchner nach vorne. Dort befreiten sich die Bayern mit Glück und Geschick. Dann machte Akpoguma im Mittelfeld Druck auf seinen Gegenspieler – auch der entkam. Und so öffnete sich aus einer guten Pressing-Situation der TSG viel Raum für den Rekordmeister. Lewandowski und Coman nutzten diesen perfekt und brachten die Hausherren auf die Siegerstraße.
DIE ZAHL DES SPIELS: 63
Die TSG wollte in München unbedingt gewinnen und gab gegen die starken Hausherren alles, was im Tank war. Der Beweis? „Hoffe“ gewann 62 Prozent der Zweikämpfe. Und das gegen die beste Zweikampf-Mannschaft der Liga. Es half leider nichts.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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