(je) Die Badische Landesbühne zeigte am Mittwoch, mit die Kaktusblüte von Pierre Barillet und Jean-Pierre Grédy, den Klassiker unter den Boulevardkomödien.
Im Mittelpunkt der Zahnarzt Julien Desforges, mit dem perfekten Alter und dem perfekten Aussehen um von den Frauen geliebt zu werden. Ein falscher Ehering nimmt die Gefahr sich binden zu müssen. Doch was ist wenn sich die Ungebundene das Leben nehmen will, ein Wiedersacher ins Spiel kommt und einem die Idee einer Hochzeit gar nicht mehr so absurd vorkommt? Antonia bleibt am Leben, doch um in die Verlobung einwilligen zu können, will Sie sich versichern, dass sie nicht der Grund dafür ist, dass drei imaginäre Kinder mit imaginären Mandelentzündungen und imaginären Schulproblemen ihren Vater verlieren. Ein Treffen mit der imaginären Ehefrau muss vereinbart werden. Und naja zu der imaginären Ehefrau kommt noch ein imaginärer Liebhaber und damit wäre das Chaos perfekt. Kurzerhand tauscht die unscheinbare Sprechstundenhilfe Stephanie Arztkittel gegen Nerz und mimt die verlassene Ehefrau, der beste Freund wird zum Liebhaber. Doch im Eifer des Gefechts ist sich Julien gar nicht mehr so sicher, ob er der imaginären Scheidung wirklich zustimmen soll. Die drei imaginären Kinder sollen schließlich nicht ohne Vater aufwachsen. Letztendlich wird er als Lügner entlarvt, sichert sich aber einen Platz an der Seite seiner gar nicht mehr so imaginären Frau Stephanie und Antonia im Herz ihres Nachbarn und Stephanies Kaktus, der erblüht in vollster Pracht.
Mit der Inszenierung von Jürgen Lingmann konnte die Badische Landesbühne in der Stadthalle an den großen Erfolg am Broadway und Kino anknüpfen.
Eine eher ungewöhnliche Aschenputtelgeschichte zeigt der Gesellschaft humorvoll einen Blick in den Spiegel. Das Publikum feuert der gekonnten Verwandlung, der einem Kaktus gleichenden Sprechstundenhilfe, in die wunderschöne Kaktusblüte entgegen. Geschichte und Humor steigern sich bis in die letzte Minute und in einen tosenden Applaus von Seiten des begeisterten Publikums.
Inszenierung: Jürgen Lingmann
Ausstattung: Ines Unser
Dramaturgie: Olivier Garofalo
Regieassistenz: Verena Hagedorn
Antonia: Juliane Schwabe
Stephanie: Cornelia Heilmann
Julien: Philipp Dürschmied
Norbert: Stefan Holm
Igor: Philip Badi Blom
Frau Durand: Evelyn Nagel
Quelle: BLB