Keine Chance hatte die TSG gegen den DFB-Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg. Mit 0:4 (0:4) ging der Sieg ganz klar an den Favoriten, der eine brillante erste Halbzeit zeigte. In der zweiten Hälfte konnte die Ehrmann-Elf wenigstens ohne weiteren Gegentreffer bleiben.
TAKTIK & PERSONAL:
Im Tor steht Friederike Abt, vor ihr agiert diesmal eine Viererkette mit Katharina Kiel, Tamar Dongus, Kristin Demann und Sophie Howard. Im defensiven Mittelfeld spielt Theresa Betz, davor offensiv Anne Fühner, Martina Moser und Emily Evels. Als Spitzen agieren Dóra Zeller und Nicole Billa.
DER SPIELFILM
0:1! Die erste Szene des Spiels bringt gleich das Gegentor. Nach einem Abspielfehler von Kristin Demann ist die TSG-Abwehr viel zu weit aufgerückt. Jakabfi lässt mehrere Spielerinnen stehen, umspielt auch noch Friederike Abt und schießt ein. Schon wieder ein frühes Gegentor gegen eines der Topteams.
Martina Moser spielt Nicole Billa auf dem rechten Flügel an, die flankt scharf herein, aber Nilla Fischer klärt zur Ecke. Diese bringt keine Gefahr.
0:2! Das ist viel zu einfach. Mit zwei schnellen Pässen spielen sich Jakabfi und Simic vor dem Strafraum den Ball zu. Simic trifft aus 20 Metern flach ins rechte Eck.
0:3! Foulelfmeter für Wolfsburg! Kristin Demann weiß sich nur mit einem Foul an Noelle Maritz zu helfen. Goeßling trifft vom Punkt halbhoch ins rechte Eck.
0:4! Lena Goeßling spielt Tamar Dongus aus und schlenzt den Ball von links halbhoch ins rechte Eck. Ein herrliches Tor der an diesem Tag überragenden Nationalspielerin.
Anne Fühner versucht es mal aus der Distanz. Der Ball geht knapp übers Tor.
Großchance für Wolfsburg. Friederike Abt hält einen Schuss von Babette Peter, schlägt dann aber schlecht ab. Jakabfi kommt zum Schuss, Abt rettet. Dabei bekommt ihr ohnehin lädierter Rücken etwas ab und sie bleibt liegen. Doch sie kann nach längerer Behandlung weitermachen.
Ein Freistoß von Theresa Betz landet bei Martina Moser, die den Ball übers Tor hebt. Und dann ist Halbzeit. Wolfsburg ist turmhoch überlegen. Vor allem in punkto Schnelligkeit ist ein Klassenunterschied zu sehen. Die TSG kommt überhaupt nicht in die Zweikämpfe, jeder gewonnene Ball ist sofort wieder weg.
Nach einer deutlichen Kabinenpredigt will die Mannschaft ein Zeichen setzen. Martina Moser schießt aus rund 20 Metern, der Ball ist aber kein Problem für Wolfsburgs Torfrau Merle Frohms.
Gelbe Karte für Theresa Betz nach Foul an Alexandra Popp in der Mitte der gegnerischen Spielhälfte.
Silvana Chojnowski kommt für Dóra Zeller ins Spiel. Die Ungarin hat sich vorne aufgerieben und kaum verwertbare Bälle bekommen.
Isabella Hartig wird für Nicole Billa eingewechselt. Sie soll auf dem Flügel für neuen Schwung sorgen, doch nach vorne geht gar nichts. Seit dem Schuss von Moser ist die TSG nicht mehr gefährlich geworden.
Alexandra Popp wird auf links geschickt, zieht Richtung Tor und schießt knapp am langen Eck vorbei.
Schlusspfiff. So deutlich war es zu Hause gegen die Wolfsburgerinnen noch nie. Es ist das dritte Heimspiel ohne Sieg.
ZAHL DES SPIELS: 4
Vier Gegentore in einer Halbzeit hat die TSG in dieser Saison noch nicht kassiert. Es war das vierte sieglose Bundesligaspiel in Folge.
DIE TRAINERSTIMMEN:
Jürgen Ehrmann: Der Start in die Bundesliga ist vielen etwas in den Kopf gestiegen. Ein paar Prozent weniger im Training, ein paar Prozent weniger im Spiel, vielleicht auch noch etwas spielerisch lösen zu wollen gegen Wolfsburg – das ist in der ersten Halbzeit knallhart bestraft worden. Ich denke, dass jetzt wieder alle geerdet sind. Dass wir gegen Wolfsburg verlieren, finde ich nicht schlimm, aber für die erste Halbzeit müssen wir uns entschuldigen. Das war blutleer von uns, ohne Zweikampf, das Lauf- und Umschaltverhalten – da war überhaupt nichts da. Es war eine katastrophale Leistung. Wir haben in der Halbzeit an den Charakter der Mannschaft appelliert, dass sich das sofort ändern muss. Dann war unsere Körpersprache deutlich besser, auch die Zweikampfführung war aggressiver. Von der Einstellung war ich dann nach 0:4 zufrieden. Das zeigt, dass die Moral okay ist. Wir haben jetzt 14 Tage Zeit, an den Defiziten zu arbeiten.
Ralf Kellermann: Wir haben heute in der ersten Halbzeit eine sehr gute Leistung abgerufen und haben auch in der Höhe verdient 4:0 geführt. Die Räume, die uns Hoffenheim in der ersten Halbzeit gegeben hat, haben wir sehr gut ausgenutzt. In der zweiten Hälfte hat Hoffenheim viel besser verteidigt und wir haben es etwas ruhiger angehen lassen, obwohl wir das anders besprochen hatten.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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