Baden-Württemberg hat bei der frühkindlichen Bildung bundesweit die beste Personalausstattung. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann Stiftung. In Baden-Württemberg ist eine Vollzeitfachkraft im Schnitt für 3,0 Krippen- oder 7,2 Kindergartenkinder zuständig.
Laut Bertelsmann Stiftung ist Baden-Württemberg zum dritten Mal in Folge bundesweiter Spitzenreiter bei der Qualität in Krippen und Kindergärten. Gemessen am durchschnittlichen Personalschlüssel erreichen die Krippen und Kindergärten im Land sowohl für unterdreijährige als auch für überdreijährige Kinder bundesweit die besten Werte. Eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft ist im Schnitt für 3,0 Krippen- oder 7,2 Kindergartenkinder zuständig. Das zeigt das aktuelle Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme, das die Bertelsmann Stiftung heute veröffentlicht hat. Die pädagogische Personalausstattung in Baden-Württemberg sei damit als vorbildlich einzustufen.
„Auf guten Ergebnissen nicht ausruhen“
„Die erfreulichen Ergebnisse bestätigen die Anstrengungen von Land, Kommunen und Trägern, gemeinsam in die Qualität der frühkindlichen Bildung zu investieren“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Baden-Württemberg lege großen Wert auf eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung. „Auf diesen guten Ergebnissen dürfen wir uns natürlich nicht ausruhen, sondern müssen weitere Anstrengungen unternehmen. Deswegen ist es mir ein besonderes Anliegen, ab Herbst gemeinsam mit den Kommunen konstruktiv den Pakt für gute Bildung und Betreuung zu verhandeln, um die frühkindliche Bildung und Betreuung sowohl qualitativ als auch quantitativ zu verbessern“, sagt die Ministerin.
Erzieherinnen und Erzieher entscheidend für Qualität
Zur Qualität in der frühkindlichen Bildung trügen ganz entscheidend die Erzieherinnen und Erzieher bei. „Sie sind es, die täglich die Persönlichkeit und Entwicklung jedes einzelnen Kindes fördern und damit die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsweg legen“, sagt Eisenmann. Deshalb unterstütze das Land die Träger bei der Fort- und Weiterbildung jährlich mit rund zehn Millionen Euro.
Personalzuwachs bei Fachkräften
Der enorme Personalzuwachs bei den Fachkräften in den vergangenen Jahren in Baden-Württemberg, den Bertelsmann von 2006 bis 2016 mit einer Steigerung um 83 Prozent beziffert, lässt sich auch an den kontinuierlich steigenden Absolventenzahlen der Erzieherausbildung in Baden-Württemberg ablesen (2006: 2.670; 2016: 3.850).
Zu einer Steigerung der Attraktivität der anspruchsvollen Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern hat in Baden-Württemberg auch die praxisintegrierte Erzieherausbildung beigetragen, die bundesweit Anklang findet und mehr Männer für diesen Beruf begeistert. „Die praxisintegrierte Erzieherausbildung ist ein Erfolgsmodell. Das bestätigen auch unsere Fachschulen, die gerne noch mehr Schülerinnen und Schüler aufnehmen würden. Doch leider finden diese häufig keinen Ausbildungsplatz. Hier müssten sich die Träger noch mehr bewegen. Schließlich bietet dieses Modell gerade für die Einrichtungen große Vorteile, insbesondere bei der Personalbindung“, betont Eisenmann.
Über 1,3 Milliarden Euro Landesmittel für Kinderbetreuung
Das Land unterstützt die Einrichtungen und Träger bei den Betriebsausgaben. Für die Kleinkindbetreuung in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege fördert das Land 68 Prozent der Betriebsausgaben (nach § 29 c Finanzausgleichsgesetz unter Einbeziehung von Bundesmitteln). Die Zuweisungen betrugen im Jahr 2016 circa 724 Millionen Euro und im Jahr 2017 voraussichtlich circa 824 Millionen Euro.
Kindergärten (Ü3-Bereich) fördert das Land durch pauschale Zuweisungen an die Gemeinden in Höhe von 529 Millionen Euro pro Jahr (nach § 29 b Finanzausgleichsgesetz).
Bertelsmann Stiftung: Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme
Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport