Geschäftsstelle Klimaschutz blickt auf viele gelungene Projekte zurück
(zg) Ob Pelletheizungen, die Einführung von Recyclingpapier, die kreisweite CO2-Bilanz oder die nachhaltige Mobilität. Die Geschäftsstelle Klimaschutz blickt nach drei Jahren nicht nur auf viele gelungene Projekte zurück, sondern hat auch viele nachhaltige Klimaschutzaktivitäten initiiert und umgesetzt. Nun endet die Förderung der Klimaschutzstellen durch die nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums.
„Die drei Klimaschutzmanager, angesiedelt beim Eigenbetrieb Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis in Sinsheim, haben Großartiges geleistet“, so Landrat Stefan Dallinger. Und freut sich darüber, dass der Klimaschutz im Rhein-Neckar-Kreis zwischenzeitlich fest verankert ist.
Schon seit 2010 ist der Klimaschutz fester Bestandteil der strategischen Ziele des Rhein-Neckar-Kreises. Die Erstellung des Klimaschutzkonzepts im Jahr 2013 war für den Rhein-Neckar-Kreis und seine Eigengesellschaften der nächste konsequente Schritt. Ende 2014 wurden zur Umsetzung der 39 Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes zwei Klimaschutzmanager eingestellt. Diese wurden von der Nationalen Klimaschutzinitiative für drei Jahre zu 65 Prozent fördert.
Seit dem ist einiges passiert beim Klimaschutz im Kreis: zahlreiche Gebäude des Kreises, aber auch Gebäude der Eigengesellschaften GRN gGmbH und der AVR Unternehmen wurden energetisch saniert. Neubauten werden im Passivhausstandard realisiert. Als aktuelles vorbildliches Projekt ist der Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim zu nennen. Das klimaneutrale Gebäude, das mehr Energie produziert als vom Gebäude über das Jahr gesehen verbraucht wird, ist Modellprojekt beim Förderprogramm „Bildungsbauten im Effizienzhausplus-Standard“ des Bundesbauministeriums.
Für den Fuhrpark des Landkreises hat die Geschäftsstelle Klimaschutz eine Mobilitätsanalyse zur Auslastung erstellt und daraufhin die Fahrzeugflotte optimiert. Dienst-Elektro-Fahrzeuge und Dienst-Elektro-Fahrräder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden beschafft, Radabstellanlagen optimiert und ein ausführliches Radwegenetzkonzept für den Landkreis erstellt. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden fest in die Arbeit der Geschäftsstelle integriert. So gibt es regelmäßige Anregungen und Tipps im Intranet und der Mitarbeiterzeitung „Bürokratius“ sowie Schulungen zum Thema Klimaschutz.
Besonders hervorzuheben ist auch, dass der Landkreis mit 53 seiner 54 Kommunen eine Kooperationsvereinbarung zum Klimaschutz unterzeichnet hat. Diese beinhaltet unter anderem die Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz für jede Kommune, die als Grundlage und Ausgangspunkt für weitere Klimaschutzmaßnahmen dient. Die CO2-Bilanz und Best-Practice Beispiele im Rhein-Neckar-Kreis sind unter www.klimaschutz-rnk.de einsehbar. Durch Netzwerktreffen der Klimaschutzbeauftragten der Kommunen und gemeinsamen Aktivitäten werden Synergieeffekte genutzt und Doppelarbeit vermieden.
Mehr als positive Ergebnisse zeigt das erstes Resümee in Zahlen: Ein Vergleich der Ziele des Klimaschutzkonzepts mit den Ergebnissen der CO2- und Energiebilanz aus dem Jahr 2015 zeigt, dass sich der Kreis auf einem guten Weg befindet. Gegenüber dem Ausgangsjahr 2010 konnte beispielsweise eine CO2 Minderung von 16 Prozent (zirka 3.993 t CO2) erreicht werden (Ziel: 20 Prozent bis 2020). Der Stromverbrauch konnte um 4 Prozent, das entspricht zirka 1.000 MWh reduziert werden (Ziel: 7 Prozent bis 2020). Der Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmebereich liegt bei 34 Prozent (Ziel: 35 Prozent bis 2030). Gemessen am Gesamtstromverbrauch erzeugt der Konzern Rhein-Neckar-Kreis einen Anteil von zirka 7 Prozent aus KWK-Anlagen (Ziel: 8 Prozent bis 2020). Durch die Photovoltaikanlagen des Rhein-Neckar-Kreises (Konzern) werden zirka 4.500 MWh Strom pro Jahr erzeugt. Bezogen auf den Energieverbrauch (Strom) entspricht dies ca. 19 Prozent.
Ein jahresgenauer Energiebericht (http://www.rhein-neckar-kreis.de/,Lde/start/landkreis/co2-bilanz.html) hilft bei der Kontrolle der Verbrauchsdaten. Der neuste Energiebericht für den Zeitraum 2014 bis 2016 zeigt, dass gegenüber 2001 der Verbrauch je Quadratmeter im Bereich Wärme, Strom und Wasser gesenkt werden konnte, wobei sich die Nutzfläche erhöht hat. Mit der effizienteren Strom und Wärmenutzung kann ein Teil der gestiegenen Verbrauchskosten kompensiert werden Im Vergleich zu 2013 liegen die Gesamtkosten für Wärme, Strom und Wasser 2016 auf gleichem Niveau. Der Ausbau des Energiemanagement soll helfen Verbräche zu kontrollieren und damit Ressource zu sparen.
Auch in den Eigengesellschaften des Kreises wurden viele Projekte zum Klimaschutz realisiert. Hier ist unter anderem der Bau der Biovergärungsanlage auf dem Deponiegelände in Sinsheim oder die Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage in Lobbach zu nennen. Energetische Optimierung von Gebäuden und Heizungsanlagen sowie die Installation von effizienten Leuchtmitteln sind weitere Beispiele für den gelebten Klimaschutz im Rhein-Neckar-Kreis.
Als strategisches Ziel ist der Klimaschutz im Konzern Rhein-Neckar-Kreis fest verankert. „Natürlich werden wir auch weiterhin verschiedene Klimaschutzaktivitäten ins Lebens rufen und neue Projekte initiieren, um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen“, so der Ausblick des Landrats.