Landtagsabgeordneter Dr. Albrecht Schütte zum Schulbesuch im Wilhelmi-Gymnasium in Sinsheim
(zg) Wie bereits im Jahr zuvor nahm der Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Sinsheim, Dr. Albrecht Schütte, die Einladung von Katharina Bollinger, Politik-Lehrerin am Wilhelmi-Gymnasium in Sinsheim, gerne an und besuchte am Schuljahresende den kleinen, aber dafür umso engagierteren Politik-Kurs der Oberstufe.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Rektor Thomas Gißmann überreichte dieser dem Landtagsabgeordneten als Dank für seine regelmäßigen Besuche das Festbuch zum 175-jährigen Jubiläum des Gymnasiums, das im letzten Jahr gefeiert wurde: „Vielen Dank, dass Sie bereit sind, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum Austausch mit einem ‚echten‘ Politiker zu bieten.“
Der CDU-Parlamentarier erläuterte in seinem darauffolgenden Vortrag zunächst die grundlegende Arbeitsweise des Landtags, das Wahlrecht im Land sowie die Wahlkreisarbeit vor Ort. Bei der Aussage „Ein Großteil meiner Arbeit findet bei Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Entscheidungsträgern von Gemeinden statt“, konnten die Schülerinnen und Schüler sehen, dass dieser Teil seiner Arbeit dem Abgeordneten besondere Freude macht.
Schütte betonte, wie wichtig als Politiker finanzielle Unabhängigkeit vom Mandat sei: „Wer als Landtagsabgeordneter finanziell abhängig von seinem Landtagsmandat ist, kann seine eigene Meinung nicht immer in der benötigten Klarheit vertreten.“ Gerade deshalb seien ein solides berufliches Fundament und eine gute Ausbildung wichtig, so Schütte zu den Schülerinnen und Schülern.
Dabei gebe es bestimmte Werte und Überzeugungen, die Grundlage und Motivation des politischen Engagements zugleich sind, so der Landtagsabgeordnete. Dazu gehörten unter anderem die Meinungsfreiheit, freie Wahlen oder auch die Rechtsstaatlichkeit: „Zu meiner Schulzeit waren diese Errungenschaften noch viel selbstverständlicher als heute. Inzwischen weiß ich, wie viel es wert ist, wenn ein Richter nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen der Gesetze urteilt, nicht danach, wer den größten Scheck oder den meisten Einfluss hat.“
In der anschließenden Diskussion mit dem Kurs kam, neben Themen wie Bildung und Forschung, Bürgernähe und den Dieselfahrverboten in Stuttgart, das Gespräch auch auf die Zukunft der Europäischen Union. Schütte warb hier für mehr Toleranz gegenüber den unterschiedlichen Sichtweisen verschiedener Mitgliedsstaaten: „Um auf der Welt überhaupt noch wahrgenommen zu werden, brauchen wir Kompromisse. Unsere Sicht ist dabei nicht unbedingt die einzig Richtige.“
Das drängendste Thema der Schülerinnen und Schüler ist aktuell der Klimawandel, bzw. die effektive Bekämpfung desselben. Wie kann die Politik es schaffen, den Klimaeffekt zu bremsen? Für Schütte sind dafür mehrere Maßnahmen nötig, unter anderem die Ausweitung des Emissionszertifikatehandels auf alle Bereiche, die den Markt zwingen würde, dort CO2 einzusparen, wo es am effektivsten sei. Zudem sei Aufforstung ein ganz wesentlicher Hebel, zumindest um einige Jahrzehnte Zeit zu gewinnen. Im Holz gebundener Kohlenstoff – nach dem Wachstum z.B. in Holzhäusern – reduziere das CO2 in der Atmosphäre entsprechend. Diese Zeit brauche man, da eine 100% Klimaneutralität mit den heute bekannten Techniken nicht möglich sei.
Zum Abschluss der Diskussion appellierte er deshalb an die Schüler, die eigene Ausbildung nicht zu vernachlässigen: „Der Klimaeffekt ist eine der größten Herausforderung der Gegenwart. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die wissenschaftlichen Grundlagen bekannt sind und wir hochqualifizierte Menschen haben, die für die notwendigen Innovationen sorgen können.“
Die Schülerinnen und Schüler fanden die Diskussion so spannend, dass sie sich spontan entschlossen drei Tage später an einer von Schütte organisierten Landtagsfahrt teilzunehmen.
(Text/Fotos: Florian Hummel)