Kommt bald die Mietpreisbremse?
Baden-Württemberg zählt aufgrund überdurchschnittlich hoher Mietpreise zu den teuren Pflastern in Deutschland. Demgegenüber trotzt Sinsheim der Mietpreisexplosion.
Die Debatte um zu hohe Mietpreise in Baden-Württemberg ist noch nicht vom Tisch. Vor drei Monaten plädierte der Deutsche Mieterbund Baden-Württemberg für eine Mietpreisgrenze bei wiedervermieteten Wohnungen, ebenso wie für eine Senkung der Kappungsgrenze von den üblichen 20 auf 15 Prozent. Die mietpreisbremsenden Maßnahmen seien dringend notwendig, da die Wohnkosten für immer mehr Haushalte ein Armutsrisiko darstellen. Vor allem in den Landkreisen rund um Stuttgart und in Kreisen mit Universitätsstädten seien die Mietpreise mittlerweile so hoch, dass dort zu wohnen für viele bald nicht mehr bezahlbar ist. Beispiel Stuttgart: Bei der Mietpreisentwicklung von 2012 bis 2013 zeigt sich ein Anstieg von 9,09 Euro/m² auf 9,93 Euro/m² für 60m²-Wohnungen. Bis heute sind die Preise auf 10,54 Euro/m² für 60 Quadratmeter Wohnfläche angestiegen.
Kein Mietpreiswucher in Sinsheim
In Sinsheim bewegen sich die Ausgaben fürs Wohnen in einem eher rosigen Bereich, wie der Mietpreisspiegel zeigt: Eine 60m²-Wohnung kostet 7,12 Euro/m². Im Vergleich zum Vorjahr mit 6,46 Euro/m² sind die Mietpreise jedoch in die Höhe gegangen. Insgesamt bleiben die Mietpreise aber auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau. 2012 betrugen sie 7,13 Euro/m², 2011 waren es 7,15 Euro/m². In Sinsheim lässt es sich also verhältnismäßig günstig wohnen – die Miete für eine 60m²-Wohnung liegt unter den durchschnittlichen Mietpreisen in Deutschland (9,06 Euro/m²) und in Baden-Württemberg (11,46 Euro/m²). Wer sich über den genauen Mietpreis für eine Wohnung in Sinsheim erkundigen möchte, kann den Mietpreischeck von Immobilienscout24 nutzen. Im Mietpreischeck des Immobilienportals erfolgt die objektgenaue Berechnung der Miete bei Neuvermietung unter Rückgriff auf aktuelle Marktdaten.
Hohe Mietpreise verunsichern mehr als Kriminalität
Niedrige Mietpreise in einigen Regionen täuschen allerdings nicht über die angespannte Marktlage hinweg. In Ballungszentren werden die Klagen über Mietpreiserhöhungen immer lauter. Die Mieter fühlen sich dadurch weniger heimisch in ihrem Wohnort. Ein Beispiel ist die Mainmetropole Frankfurt – 15 Prozent der Befragten geben in einer aktuellen Bürgerbefragung an, lieber in einer anderen Stadt wohnen zu wollen. Der Umfrage zufolge nennen 35 Prozent der Frankfurter die Lage am Wohnungsmarkt als das wichtigste Problem. Hohe Mietpreise und fehlender Wohnraum beschäftigen die Frankfurter noch mehr als Verkehrsprobleme (25 Prozent) und Kriminalität (9 Prozent). Neben verschiedenen Projekten, durch die bezahlbare Wohnungen geschaffen wedren sollen, ist zur Behebung des Problems der Bau von Luxusimmobilien geplant, mit denen man neues Klientel in die Stadt locken möchte. Wie für die Städte in Baden-Württemberg wurden gleichwohl bereits Forderungen nach einer Mietpreisbremse geäußert.