Belegarzt Professor Dr. Dr. med. Jens Wagenblast erweitert operatives Spektrum der GRN-Klinik Sinsheim
(zg) Diese Eingriff verlangt nicht nur Geduld und große Erfahrung, sondern auch ein sehr ruhiges Händchen: Im April hat HNO-Spezialist Professor Dr. Dr. med. Jens Wagenblast erstmals an der GRN-Klinik Sinsheim einen Tumor der Ohrspeicheldrüse entfernt. Das ist deshalb so schwierig, weil der Nerv, der die mimische Gesichtsmuskulatur versorgt, der „Nervus facialis“, mitten durch die Ohrspeicheldrüse verläuft. „Dieser Eingriff verzeiht keinen Fehler, denn bereits kleinste Schäden am Gesichtsnerven können zu einer dauerhaft gelähmten Gesichtspartie, ähnlich wie nach einem Schlaganfall, führen“, sagt Wagenblast, der seit 2015 eine Belegabteilung an der GRN-Klinik Sinsheim führt. Komplexe Eingriffe wie dieser erfordern nicht nur eine entsprechende operative Ausstattung und Infrastruktur, sondern auch die Möglichkeit, die Patienten anschließend stationär aufzunehmen. „An der GRN-Klinik Sinsheim finde ich die optimalen Voraussetzungen, um meine Patienten operativ zu behandeln“, so der erfahrene Operateur. „Möglich machen das eine Verwaltungsspitze mit Weitblick, kompetente und kooperative ärztliche Kollegen in den Nachbardisziplinen sowie eine hochmotivierte und bestens ausgebildete Pflege. Anders wäre eine solche Qualität in der Patientenversorgung nicht denkbar.“
Das Arrangement des Belegarztsystems bietet Vorteile für alle Beteiligten: „Durch die enge Kooperation mit Belegärzten wie Professor Wagenblast ergänzen wir das Kernangebot unserer Klinik – die ja ein Haus der Grund- und Regelversorgung ist – um weitere Fachgebiete und operative Möglichkeiten“, erläutert Klinikleiter Martin Hildenbrand. „Patienten können sich so auch bei schwierigen Eingriffen an Gesicht und Hals heimatnah behandeln lassen und müssen kein weiter entferntes Krankenhaus aufsuchen.“ Die Patienten werden medizinisch und pflegerisch lückenlos beraten und versorgt, die durchgängige medizinische Versorgung durch ein und denselben Arzt ist garantiert, und gleichzeitig genießen sie die Sicherheit eines vollstationären Aufenthalts.
Die Ohrspeicheldrüse ist die größte Speicheldrüse des Menschen und liegt zwischen Ohr, Jochbogen und Unterkieferwinkel. Die Entfernung dieser Drüse bzw. eines darin gewachsenen Tumors ist technisch anspruchsvoll: Um Verletzungen des Gesichtsnervs vorzubeugen, setzte Professor Wagenblast modernste Technik ein. Neben einem Operationsmikroskop kam ein elektronisches Warnsystem, das sogenannte Fazialismonitoring, zum Einsatz. Dabei wird mit Hilfe feinster Elektroden auf den Gesichtsmuskeln die Funktion des empfindlichen Nervs während der Operation kontinuierlich überwacht.
Jens Wagenblast ist Professor für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Goethe-Universität zu Frankfurt am Main. Seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Tumorbiologie fanden international Beachtung und wurden mehrfach mit hochdotierten Wissenschaftspreisen ausgezeichnet. Bis 2015 war er Geschäftsführender Oberarzt und Leiter des Kopf-Hals-Tumorzentrums am Universitätsklinikum Frankfurt, bevor er sich in der Hauptstraße 108 in Sinsheim in eigener Praxis mit Belegabteilung an der GRN-Klinik niederließ. Operativ ist Professor Wagenblast unter anderem spezialisiert auf die Tumorchirurgie der Kopf-Hals-Region, der Nase und Nasennebenhöhlen sowie der Schädelbasis.
Quelle: Stefanie Müller