Baden-Württemberg: Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk niedriger als im Vorjahr
Corona macht auch vor dem baden-württembergischen Handwerk nicht Halt: Das zulassungspflichtige Handwerk Baden-Württembergs verzeichnete im 2. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal ein Umsatzminus von 8,9 %. Dies teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg auf der Grundlage vorläufiger Ergebnisse der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung mit. Die Zahl der Beschäftigten lag um 1,8 % niedriger als im 2. Quartal 2019.
Je nach Gewerbegruppe zeichnen sich die Auswirkungen der Pandemie mehr oder weniger deutlich ab. Unter den sieben Gewerbegruppen erreichte einzig das Bauhauptgewerbe gegenüber dem 2. Quartal 2019 ein Umsatzplus (+4,6 %). Der Umsatz im Ausbaugewerbe (−0,1 %) blieb nahezu unverändert. Dagegen waren die Umsätze in allen übrigen Gewerbegruppen rückläufig: so im Lebensmittelgewerbe um 6,7 %, in den Handwerken für den privaten sowie den gewerblichen Bedarf um jeweils gut 14 %. Die größten Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es im Gesundheitsgewerbe (−20,7 %) und im Kraftfahrzeuggewerbe (−23,1 %).
Die Beschäftigungsentwicklung zeigt ein ähnliches Muster: eine moderate Zunahme im Bauhauptgewerbe (+0,9 %) bei leichtem Minus im Ausbaugewerbe (−0,5 %). In allen anderen Gewerbegruppen gingen die Beschäftigtenzahlen gegenüber dem Vorjahresquartal kräftiger zurück: im Kraftfahrzeug- und im Gesundheitsgewerbe um 1,8 % bzw. 1,9 %, in den Handwerken für den privaten sowie den gewerblichen Bedarf um 3,1 % bzw. 3,6 %. Im Lebensmittelgewerbe war die Entwicklung mit −4,8 % am stärksten ausgeprägt.
NEU: erweitertes Online-Datenangebot zu Strukturmerkmalen des Handwerks
Die konjunkturelle Entwicklung im baden-württembergischen Handwerk kann nur vor dem Hintergrund der Branchenstrukturen angemessen beurteilt werden. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat deshalb sein Online-Datenangebot zu Strukturmerkmalen des Handwerks aus der Handwerkszählung wesentlich erweitert. Im Themenbereich „Handwerk“ finden Sie ab sofort ein breites Spektrum an zusätzlichen Auswertungen – z. B. nach Kreisen und Handwerkskammerbezirken, Größenklassengliederungen nach Umsatz und Beschäftigten sowie Ergebnisse nach Gewerbegruppen, Gewerbezweigen und nach Rechtsformen.