(zg) Im ersten Quartal 2017 hat die Handwerkskonjunktur im Land deutlich angezogen. Positiv überrascht zeigte sich der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT), Rainer Reichhold: „Die etwas trüberen Erwartungen zu Jahresbeginn haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.“
Zwei von drei Betriebsinhabern bewerteten im Rahmen der BWHT-Konjunkturumfrage für das erste Quartal, ihre Geschäftslage als gut (Vorjahresquartal: 59%), nur sieben Prozent als schlecht. In allen Gruppen waren die Bewertungen mehrheitlich positiv. Insgesamt am zufriedensten waren die Ausbaubetriebe. Dort bewerteten drei von vier Betrieben ihre Geschäftslage als gut. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die guten Bewertungen um sechs Prozentpunkte an. Knapp dahinter lag das Bauhauptgewerbe mit 72 Prozent zufriedener Betriebe. Hier wurde der Vorjahresstand exakt gehalten. Die niedrigen Zinsen und die gute Arbeitsmarktlage forcierten vor allem Renovierungen in privaten Gebäuden. Der Auftragsbestand hat sich im ersten Quartal in beiden Bereichen nochmals um eine Woche erhöht. Er lag im Bauhauptgewerbe bei rund 14 und im Ausbauhandwerk bei rund elf Wochen. Besser als im Vorjahr beurteilten die Handwerker für den gewerblichen Bedarf das erste Quartal. Knapp zwei von drei Betrieben schätzten dank steigender Auftragseingänge bei den industriellen Kunden der handwerklichen Zulieferer ihre Lage als gut ein (Vorjahresquartal: 55%). Die konsumabhängigen Handwerke aus den Bereichen Dienstleistungen und Gesundheit bewerteten das erste Quartal noch mehrheitlich positiv mit rund 55 Prozent „Gut“-Antworten. Dahinter lag das Kfz- Gewerbe mit 53 Prozent positiver Bewertungen, das jedoch im Vorjahresquartalsvergleich einen Sprung um 13 Prozentpunkte nach oben gemacht hat. Schlusslicht war das Nahrungsmittelhandwerk mit 51 Prozent. Das entsprach ungefähr dem Vorjahresstand, obwohl in diesem Jahr im Gegensatz zu 2016 das Ostergeschäft ins zweite Quartal fällt.
Die Handwerksbetriebe blicken optimistisch in die nahe Zukunft: Rund 78 Prozent der Betriebe erwarten ein gutes Frühjahrsquartal. Nur drei Prozent sind pessimistisch, der Rest geht von einem durchschnittlichen zweiten Quartal aus. Allerdings könnte die anziehende Inflation den privaten Konsum schwächen.