Über 140 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Kraichgau-Realschule Sinsheim gedachten im Casino der GRN -Klinik mit einer Gedenkfeier an die erste Deportation von Bewohnern der damaligen Kreispflegeanstalt am 15. Mai 1940. Die Gedenkfeier bildete für die 8. Klassen auch den Abschluss des Projektes „soziales Engagement“.
Während dieses Projektes waren die Schülerinnen und Schüler drei Tage in sozialen Einrichtungen und haben Menschen getroffen, die im öffentlichen Leben nicht immer sichtbar sind. Sie lernten behinderte Menschen und Menschen, die aufgrund ihres Alters auf Hilfe angewiesen sind, kennen.
Dies nahm der ehemalige Klinikseelsorger und Religionslehrer an der Kraichgau-Realschule, Herr Pfarrer i.R. Dr. Coors, zum Anlass, um den Schülerinnen und Schülerinnen die Unmenschlichkeit der Ermordung von behinderten Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus zu verdeutlichen. Die Schülerinnen und Schüler lasen die vierzehn Namen des ersten Transportes vor, die von der SS abtransportiert wurden und denen noch 200 Sinsheimer Bewohner der Kreispflege in die Gaskammern von Grafeneck folgen sollten. In der Gedenkfeier wurde deutlich, es niemanden zusteht, über das Recht zu leben zu entscheiden und dass jedes Leben wertvoll und einzigartig ist. Für die Religionsfachschaft der Kraichgau-Realschule sprach Barbara Grom, die die goldene Regel der Weltreligionen: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ mit Unterstützung aus den Klassen vorstellte. Die Schülerinnen und Schüler zogen dann vom Casino zum heutigen Betreuungszentrum und legten am Denkmal zum Gedenken an die getöteten Sinsheimer Heimbewohnerinnen und Heimbewohner Blumen nieder.
Quelle: Kraichgau-Realschule Sinsheim