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Kremafete Reihen

16. Juli 2014 | Das Neueste, Reihen

Das glückliche Ende war der Anlass und der Termin nach der Kommunalwahl gut gewählt:In Reihen wird keine unnötige, fremd geplante, kommerzielle „Einäscherungsfabrik“ gebaut!

Das seit über drei Jahren schwelende Unrechtsprojekt war nach energischen Protest-Klagen von den höchsten zuständigen Gerichten in Karlsruhe und Mannheim gestoppt und zu den Akten gelegt worden. Unbeugsame Reihener Bürger hatten sich mit Mut und Intelligenz (auch und besonders seitens der engagierten Anwältin Marika Gratzel) gegen die widerrechtliche Bau-Genehmigung durch die damalige Verwaltung der Großen Kreisstadt und das nachträgliche Votum des Sinsheimer Gemeinderats erfolgreich gewehrt. Jetzt war der richtige Zeitpunkt zum gemeinsamen versöhnlichen Feiern gekommen. Alle Bürger Reihens waren ins „Glashaus“ eingeladen, bei Freibier und Köstlichkeiten aus dem Holzbackofen dieses positive Ende zu feiern.

In seiner feinen Festrede beschrieb der evangelische Pfarrer Erhard Schulz – ein engagierter Protestant – den „guten Tag für Reihen“  mit Blick auf aktive Versöhnung und Neuanfang:

„Jeder reicht heute jedem die Hand!“ Weiter betonte er, dass „Recht gesprochen wurde von der dritten demokratischen Gewalt in unserem Land und niemand heute mehr zurück kann hinter diesen Rechtspruch. Das Recht hat gesiegt!“ Bewegend auch seine Worte: „Recht ist ein Gebot der Menschlichkeit – die Menschlichkeit hat gesiegt – und die Pietät. Darauf basierte ja ganz wesentlich die Argumentation der Gerichte. Die Pietät hat gesiegt mit der Ehrfurcht vor dem Leben. Beides hängt untrennbar zusammen, die Ehrfurcht vor dem noch lebenden und dem schon gelebten Leben.“ Pfarrer Schulz betonte, dass er nicht nur als Privatperson sondern auch bewusst als Vertreter seiner Kirche und als Seelsorger in Reihen eindeutig Partei ergriffen habe. „Ich konnte nicht anders. Ich durfte nicht anders. Wo recht gebrochen wurde, kann Kirche erst recht nicht schweigen!“ Er schloss mit einem Dank an die Familie Rau, „hätte sie nicht im Rechtsstreit durchgehalten, wäre alles vergebens gewesen“. Und nun dürfen wir feiern und uns freuen und uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass Leben in Reihen schön und lebenswert sei und bliebe. Getreu dem biblischen Motto: „Suchet der Stadt Bestes“.

Michael Rau – mit seiner Familie direkt vom Projekt der „Einäscherungsfabrik“ betroffen – zog in seiner tief gründenden Antwort „Das Schwert des Anstands – genau das, was wir alle gezogen und geschwungen haben für Ehre, Glauben und Respekt“. Im Gedächtnis bleiben seine Worte: „Es kam darauf an, Rückgrat zu zeigen, sich eben nicht alles gefallen zu lassen, was sich IRGEND JEMAND – mit Folgen für alle ausgedacht hatte. Wir alle hatten auch Glück! Die Gesetze waren letztlich auf unserer Seite und wir haben im Grunde nur eindrucksvoll verhindert, dass sie umgangen werden!“

Künstlerischer Höhepunkt des Abend war der Auftritt des mittelalterlichen Feuerschluckers thomas ze wormes bi dem rhine (bürgerlich Thomas Haas alias Bogner Tom). Nach Ermahnung und Beruhigung besonders aller Kinder zeigte er, wie sicher man auch mit Feuer umgehen kann. Fackelflammen auf seiner Haut und Feuerfontänen aus seinem Mund und Rachen ließen ihn gerade mal etwas schwitzen, die Zuschauer eher mit Gänsehaut frösteln.

Sein Können aus nächster, trotzdem sicherer Nähe bewundern zu können war sensationell.

Und besonders seine köstlichen mittelalterlichen Weisheiten, die seinem Freund Michael und allen Anwesenden Respekt, Mut und Ehre im bestandenen Rechtsstreit bescheinigten.

So war dann die spontan von Peter Weiß auf seiner Guitarre vorgetragene Improvisation zum Thema „Freiheit“ nicht nur künstlerisch Spitze – im Stil von Reinhard Mey – sondern auch ein überaus würdiges Finale eines sommerlichen Versöhnungsfests.

Quelle: Sigurd Pathe

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