ISbN-Vortrag von Dietrich Wegner am 17. November 2016, 19 Uhr im Sitzungssaal des Alten Rathauses in Neckarbischofsheim
(zg) Wir stehen heute bewundernd vor den erstaunlich lebensechten Bildern, die Künstler während der Eiszeit vor über 20 000 Jahren auf Höhlenwände gemalt haben. Erst seit etwa 150 Jahren kennt man diese Kunstwerke, doch nach ihrer Entdeckung waren die Fachleute längst nicht von deren Echtheit überzeugt – man traute den „primitiven“ Steinzeitmenschen solche Kunstfertigkeit einfach nicht zu und vermutete, die Bildern seien moderne Fälschungen.
Erst die Entdeckung der südfranzösischen Höhle La Mouthe führte zur endgültigen Anerkennung der Echtheit eiszeitlicher Höhlenkunst, weil eine Expertenkommission sich 1902 davon überzeugen konnte, dass der einzige Höhleneingang von einer ungestörten prähistorischen Fundschicht vollständig verschlossen gewesen war. Das bewies das hohe Alter der dahinterliegenden Höhlenmalereien.
Zudem ist La Mouthe eine der weltweit wenigen Höhlen mit Felskunst, die noch im prähistorischen Zustand ist, es gibt also weder elektrische Installationen noch andere touristische Einbauten. Und schließlich: Wenn alle Datierungen der Kunstwerke korrekt sind, wurde La Mouthe mehr als 10 000 Jahre lang als Heiligtum benutzt – das ist ebenfalls einmalig in der Welt.
Dietrich Wegner, Vorstandsmitglied des Neckarbischofsheimer Fördervereins ISbN, ist ein hervorragender Kenner dieser Höhle, er hat sie dutzendemale besucht.
Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 17. November, im Sitzungssaal vom Alten Rathaus (Notariat), Hauptstr. 27 in NBH! Beginn 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei, der Verein bittet aber um Spenden, die der Stadtbücherei Neckarbischofsheim zugute kommen.
Quelle: Dr. Rainer Köthe