Eigenverantwortung der Regionen stärken
(zg) „Die Landesregierung hat jetzt weitere 20 Millionen Euro EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für das Regionalentwicklungsprogramm LEADER freigegeben. Dieses steht für mehr Verantwortung der Regionen. Unser Ziel ist es, diesen Ansatz zu stärken“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU) am Montag (4. Juni 2018) anlässlich der Übergabe der Mittelzusagen an die 18 LEADER-Regionen aus dem Land. Damit verfüge jede LEADER-Region im Land bis zum Jahr 2020 jeweils über weitere Beträge von rund 950.000 Euro bis zu rund 1,2 Millionen Euro an EU-Mitteln.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte (CDU) freute sich, dass auch die lokalen Aktionsgruppen von LEADER Kraichgau sowie LEADER Neckartal-Odenwald aktiv mit jeweils 1,13 Millionen Euro weiter unterstützt werden. „Die von LEADER umgesetzten Projekte verbessern die Lebensqualität vor Ort und kommen bei den Bürgerinnen und Bürgern an“, freute sich Schütte. Mit der ersten Tranche an Fördergeldern seien Vorhaben wie die Wanderwegebeschilderung im Kraichgau, ein Mehrgenerationenspielplatz in Helmstadt-Bargen sowie die „Marktscheune Meckse“ in Meckesheim unterstützt worden.
„LEADER ist ein bedeutendes Regionalentwicklungsprogramm im Land. Die Idee, die Bevölkerung, lokale Vereine, Kommunen und Institutionen in einem gesteckten Rahmen eigenverantwortlich über die Verwendung von Fördermitteln entscheiden zu lassen, macht die Förderlandschaft im Land vielfältiger. Neben EU, Bund und Land gibt es so eine vierte Förderebene, die einen eigenen Blick auf regionale Entwicklungsbedürfnisse hat“, erklärte Minister Hauk.
Einig waren sich Minister Hauk und der Abgeordnete Schütte beim Thema Abbau von Bürokratie. „Die Belastung für die Aktionsgruppen durch detaillierte Dokumentations- und Kontrollvorgänge ist enorm“, so Schütte. Minister Hauk ergänzte, dass die EU-Regularien für die LEADER-Förderung längst ein Ausmaß erreicht hätten, das kaum mehr vermittelbar sei. Das Land mache sich daher in Brüssel für eine Abkehr von der Kultur der Kontrolle hin zu einer Kultur des Vertrauens stark. „Immer, wenn die Europäische Union die Ausgestaltung wesentlicher Detailfragen auf die Länder delegiert hat, war das positiv für die Menschen vor Ort. Vielfach ist dies mit einem Zeitgewinn oder einem Abbau unnötiger Bürokratie verbunden. Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo Informationen aus erster Hand vorliegen“, erklärte der Minister.
Quelle: Christine Nahrgang