Gemeinschaftsschule ja, aber nicht um jeden Preis
(zg) „Gemeinschaftsschule ja, aber nicht um jeden Preis“, zeigte sich Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle erleichtert darüber, dass das Verwaltungsgericht Stuttgart die Klagen von vier Gemeinden gegen das Land auf Einrichtung von Gemeinschaftsschulen abgewiesen hat. Qualität und nicht Quantität müsse der Maßstab sein. Wem es nur um lebensverlängernde Maßnahmen für einen mittelfristig sterbenden Schulstandort gehe, weil nicht mehr genügend Schüler da sind, der missbrauche die neue Schulart.
Die Frage nach dem Standort dürfe nicht danach entschieden werden, wo die Landtagsabgeordneten wohnen oder welcher Bürgermeister die beste Lobbyarbeit mache. „Neben der notwendigen Schülerzahl muss ein durchdachtes pädagogisches Konzept die Grundlage der Entscheidung für eine Gemeinschaftsschule sein“, forderte Möhrle. Dieses müsse der Heterogenität der Schülerschaft Rechnung tragen und individuelles Lernen ermöglichen. Nach Ansicht des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) habe das Verfahren aber auch gezeigt, dass die Landesregierung die Entwicklung ein Stück weit verschlafen habe. „Die regionale Schulentwicklung kommt viel zu spät“, urteilt Möhrle. Man müsse nun dringend im Konsens festlegen, welche Schulen aufgrund des prognostizierten Schülerrückgangs eine Zukunft haben und welche Schulen geschlossen werden. Der Handwerkstag fordert, dass sich nur langfristig gesicherte Schulstandorte zu einer Gemeinschaftsschule weiterentwickeln dürfen.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.