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Landesregierung steht bei Unterrichtsausfall blank da

26. März 2018 | Das Neueste, Photo Gallery, SPD

SPD-Politiker Weirauch und Funk fordern Verstärkung der Krankheitsreserve und Rücknahme der Stellenstreichungen.

(zg) Die Unterrichtsversorgung an unseren Schulen ist landauf, landab ein immer wiederkehrendes, heiß diskutiertes Thema. „Der Landtagswahlkreis Sinsheim macht da keine Ausnahme“, konstatiert der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Boris Weirauch, der sich im Rahmen seiner Anfrage an die Landesregierung (Drucksache 16/3514) auch nach dem zeitlichen Umfang des Unterrichtsausfall an den Schulen von Sinsheim bis Eberbach erkundigt hat.

Im Gespräch mit dem Sinsheimer SPD-Kreisvorsitzenden Thomas Funk machte Weirauch nun seiner Verärgerung Luft: „Das Kultusministerium weiß schlicht und einfach gar nicht, wieviele Unterrichtsstunden in den einzelnen Kommunen überhaupt ausfallen.“ Es sei unglaublich, dass die Landesregierung offensichtlich das Thema Unterrichtsausfall ignoriere oder wenig Bedeutung beimesse. „Die Landesregierung ist offensichtlich weder willens noch fähig, daran etwas zu ändern“, so der SPD-Betreuungsabgeordnete für den Wahlkreis Sinsheim. „Man muss sich einmal vorstellen: Lediglich auf Basis einer einmal jährlich stattfindenden Stichprobenmessung im November meint die Landesregierung zu wissen, wie es um die Unterrichtsversorgung im ganzen Schuljahr steht. Das ist ausgesprochen unprofessionell“, so Weirauch. Die Realität belege doch tagtäglich, dass der tatsächliche Unterrichtsausfall weit höher liege, als Stichprobenwerte bezeugen, die nur wenige Monate nach Schuljahrsbeginn erhoben werden.

„Allerdings deuten die Zahlen, die jetzt vorgelegt worden seien, auf ein gravierendes Problem an den Schulen hin. An den allgemein bildenden Gymnasien im Wahlkreis Sinsheim ist der Unterrichtsausfall von 2016 auf 2017 um 20 Prozent gestiegen. Damit scheint Sinsheim keine Ausnahme, sondern der Regelfall“, stellt der SPD-Kreisvorsitzende Thomas Funk fest. Trotzdem sei dies nur die Spitze des Eisbergs. „Zu allererst brauchen wir Zahlen, die für das ganze Schuljahr repräsentativ sind und tatsächlich realistische Rückschlüsse auf den Unterrichtsausfall zulassen“, so der SPD-Landtagsabgeordnete Weirauch.

Aus der Kleinen Anfrage gehe auch hervor, dass Vertretungslehrerinnen und -lehrer bereits zum Schuljahresbeginn größtenteils verplant seien. „In den Haushaltsverhandlungen haben wir daher als SPD-Landtagsfraktion gefordert, die Krankheitsreserve aufzustocken, damit die Unterrichtsversorgung auch bei Krankheitswellen, wie wir sie gerade erleben, noch gewährleistet werden kann“, betont Weirauch. Er ist sich mit Funk einig, dass bei einem so hohen Unterrichtsausfall die vollzogenen Stellenstreichungen vollkommen unverständlich sind. Dieser Abbau gehe eindeutig zu Lasten der Schüler und des Schulbetriebs. Die SPD-Politiker fordern daher nachdrücklich, diesen Abbau aufzuhalten und die Ressourcen auf dem Arbeitsmarkt besser zu nutzen anstatt die Augen zu verschließen oder die Lage schön zu reden.

Quelle: Thomas Funk

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