Viele helfende Hände beim 6. Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar in zwei Gemeinschaftsunterkünften des Kreises in Sinsheim und Walldorf
(zg) Bei strahlendem Sonnenschein fand am Samstag, 15. September, unter dem Motto „Wir schaffen was“ der sechste Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar statt. Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis hatte insgesamt vier Projekte in den Gemeinschaftsunterkünften (GUK) in Sinsheim und Walldorf angeboten. Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Hausmeistern, der Sozialen Beratung und der Verwaltung vor Ort konnten alle vier Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. „Der Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar hat mir wieder einmal gezeigt, wie viele Menschen in unserem Landkreis und darüber hinaus bereit sind mit anzupacken, um tolle Projekte Realität werden zu lassen“, lobte Landrat Stefan Dallinger. Er selbst besuchte das Projekt in der Sinsheimer GUK und unterstützte die Arbeiten tatkräftig.
Durch die zahlreichen Helferinnen und Helfer konnten in der GUK Sinsheim vier Wandfassaden verschönert werden. Die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim (ASS) und des Adolf-Schmitthenner- Gymnasiums (ASG) in Neckarbischofsheim hatten vor dem Freiwilligentag zwei verschiedene Konzepte für jeweils zwei Außenwände erstellt. Am Tag selbst lag es dann an den Helferinnen und Helfern, das Konzept „Vögel“ von der ASS mithilfe von Schablonen an die Hauswände anzubringen. „Durch die Schablonen war es vor allem für die Hobby-Handwerkerinnen und -Handwerker sehr einfach, das Konzept zu übertragen. Auch das farbenfrohe und einladende Konzept der ASG-Schüler ließ sich in der vorgegebenen Zeit sehr gut umsetzen“, zog Lisa Hörnig ein positives Fazit. Die Ehrenamtsbeauftragte bei der Stabsstelle Integration des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis hatte die Projekte initiiert. Während des gesamten Tags packten vor allem auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft selbst mit an. Neben der Arbeit stärkten sich die Helfenden am ganztägig aufgebauten Verpflegungsstand.
In der Gemeinschaftsunterkunft in Walldorf konnten sich die Helfenden bei der Renovierung des Spielplatzes und dem Bau von Sitzmöbeln für die Außenanlage handwerklich austoben. Außerdem war bei der Umsetzung eines Spieleparcours für Kinder ehrenamtliches Engagement gefragt. Wenige Tage vor dem Freiwilligentag wurden in Zusammenarbeit des städtischen Bauhofs, der Integra Services GmbH und den Hausmeistern des Landratsamts neue Spielgeräte angeliefert, montiert und Vorarbeiten geleistet. Dabei bedankt sich das Landratsamt insbesondere für die großzügige Unterstützung der Stadt Walldorf. Aufgabe der Helfenden am Freiwilligentag war es, den vielen Rindenmulch, die Timber Chips und den Sand bei den neuen Spielgeräten zu verteilen. Außerdem wurde ein neuer Sandkasten für die Kinder der Unterkunft mit Spielsand befüllt.
Die aus U-Steinen und Brettern gebauten Sitzmöbel forderten vor allem viel Kraft, da die neuen Bänke auf dem gesamten Grundstück verteilt werden sollten. Die größte Gaudi fand jedoch beim Spieleparcours statt. Hier konnten die Kinder der Unterkunft an einem Basteltisch Windlichter verzieren und an verschiedenen Stationen ihr Können zeigen. So gab es kleine Wettkämpfe beim Sackhüpfen, Dosenwerfen, Eierlauf und Kegeln, was mit viel Spaß bei den Kindern und den Betreuenden verbunden war. Am Ende des Tages wartete in Walldorf ein kleines Feierabendfest, um den gelungenen Abschluss der Projekte zu feiern und den Helfenden Danke zu sagen. „Dies war uns besonders wichtig, denn alle Helfenden waren freiwillig zum Arbeiten dabei und sollten sich zum Dank noch einmal stärken und mit allen Anwesenden einen schönen Abschluss mit tollen Erinnerungen erleben“, so Lisa Hörnig. Das gemütliche Beisammensein unterstützten die Frauen der Unterkunft mit selbst zubereiteten Speisen, die die vielen Kulturen und Nationen in der Unterkunft widerspiegelten.
Erste Berührungspunkte zum Ehrenamt
Als Ehrenamtsbeauftragte hatte Lisa Hörnig am Freiwilligentag nicht primär das Ziel, dass dem Landratsamt als Projektanbieter etwas zugutekommt. Sie hatte vor allem den Ansporn, dass sich die Geflüchteten aus den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises ebenfalls für ein freiwilliges Engagement außerhalb der Unterkünfte anmelden und diese Projekte mit umsetzen. „Der Freiwilligentag bietet eine gute und einfache Möglichkeit, das erste Mal mit freiwilligem Engagement in Kontakt zu kommen, egal ob als alte oder neue Bürgerin oder Bürger im Rhein-Neckar-Kreis. Wir möchten, dass sich die Geflüchteten – wie viele andere – einbringen und der Gesellschaft etwas zurückgeben.“ Daher wurde vor dem Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar in den Unterkünften Werbung für das Ehrenamt gemacht sowie die Vorteile und Bestandteile des Engagements aufgezeigt. Viele Geflüchtete haben in Deutschland das erste Mal Berührungspunkte zum Ehrenamt, da in ihren Kulturen die Bedarfe oftmals alleine durch die Familie abgedeckt werden.
Der Rhein-Neckar-Kreis bedankt sich bei der Metropolregion Rhein-Neckar und der Firma Hornbach für die finanzielle Unterstützung in Form von Gutscheinen. Ein ganz besonderer Dank gilt jedoch allen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Ohne sie hätten die Projekte nicht umgesetzt werden können und nur durch sie kam Abwechslung und etwas Neues in die beiden Projektstandorte.
Bildhinweise (Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)
Quelle: Silke Hartmann